Was sind Fahrerassistenz­systeme?

Es gibt viele Unterschiede und Vorteile der Sicherheitssysteme in deinem Auto.

Fahrerassistenzsysteme helfen dir beim Autofahren und sorgen so für mehr Sicherheit sowie Fahrkomfort. Doch die Vielfalt an Assistenten ist hoch und nimmt immer mehr zu. Wir erklären dir, welche Systeme es gibt und die Vorteile, die sie dir bieten.

Mann und Frau in Auto

Unter anderem gibt es aktuell diese Fahrerassistenzsysteme:

  • Knautschzone
  • Sicherheitsgurt
  • Airbag
  • Anti-Blockier-System (ABS)
  • Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP)
  • Antriebsschlupfregelung (ASR)
  • Bremsassistent
  • Pre-Safe-Bremse
  • Berganfahrhilfe
  • Bergabfahrhilfe
  • Tempomat
  • Abstandsregeltempomat
  • Fernlichtassistent
  • Nachtsichtassistent
  • Parkassistent
  • Spurwechselassistent
  • Müdigkeitswarnsysteme
  • Alkohol-Wegfahrsperre
  • Intelligent Speed Adaptation
  • Spurhalteassistent
  • Automatische Notbremssysteme

Wie entlasten Assistenzsysteme den Fahrer?

Sie verschließen die Türen, nachdem du losfährst, leiten eine Notbremsung ein oder überwachen den toten Winkel. Fahrerassistenzsysteme sollen dich unterstützen und helfen dir bei Kleinigkeiten, damit du dich besser konzentrieren kannst – in schwierigen oder unvorhersehbaren Situationen.Einige Sicherheits-Features sind Pflicht oder gelten als Standard. Andere erhöhen den Wiederverkaufswert deines Autos. Passive Sicherheitssysteme sollen Unfallschäden mindern, während aktive Sicherheitssysteme wie ABS oder ESP idealerweise dafür sorgen, dass du gar nicht erst die Kontrolle über dein Auto verlierst.

Passive Pflicht-Sicherheitssysteme

Passive Sicherheitssysteme sorgen dafür, dass den Mitfahrern bei einem Unfall möglichst wenig zustößt. Anders als bei aktiven Sicherheitssystemen, greifen sie erst im Moment des Unfalls.

Knautschzone

Die Knautschzone deines Autos ist der vordere Bereich, die Seite sowie das Heck. Hier ist das Blech so konzipiert, dass es sich bei einem Aufprall stark verformt, wodurch der Zusammenstoß abgefedert wird. Das schützt dich und deine Beifahrer davor, aus dem Auto geschleudert zu werden.Daimler-Benz-Ingenieur Béla Barényi erkannte in den 1950er Jahren, dass eine gezielte Deformation (Verformung) bestimmter Blechteile die Fahrzeuginsassen schützt. Zuvor gab es in der Autoindustrie steife Fahrzeugkarosserien.

Was für eine Entdeckung, denn bei einem Unfall wirken sehr starke physikalische Kräfte.

Doppelter Schutz: Die Sicherheitsfahrgastzelle

Die sogenannte Sicherheitsfahrgastzelle ist der Innenraum eines Fahrzeugs. Die Bauweise ist darauf ausgelegt, dass die Passagiere so gut wie möglich geschützt sind. Hier wird, im Gegensatz zur Knautschzone, auf Stabilität gesetzt. Bei einem Unfall soll so verhindert werden, dass Autoteile unkontrolliert in den Innenraum eindringen und die Insassen verletzen.

Die Kombination aus Knautschzone und Sicherheitsfahrgastzelle gilt als bestmöglicher Schutz für die Fahrzeuginsassen.

Knautschzone bei Autounfall
Die Knautschzone eines Autos kann sich bei einem Unfall stark verformen und so die Fahrzeuginsassen schützen. © iStock.com/ollo

Der Sicherheitsgurt

Der Dreipunktgurt gilt als die bedeutendste Entwicklung in Sachen Sicherheit beim Autofahren. Im Jahr 1959 stellte Nils Bohlin, damals Ingenieur bei Volvo, seine Erfindung vor. Viele Autofahrer fühlten sich aber in ihrer Freiheit eingeschränkt. Deshalb dauerte es fast 20 Jahre, bis der Dreipunktgurt in Deutschland am 01. Januar 1976 zur Pflicht wurde. Seitdem sind die Todesfälle bei Verkehrsunfällen deutlich zurückgegangen.

So funktioniert das System: Dein Anschnallgurt oder Dreipunktgurt besteht aus Schulter- und Beckengurt und ist an drei Punkten im Auto festgemacht. Er hält deinen Oberkörper in Position.

Bei einem Unfall kommt auch der Gurtstraffer zum Einsatz. Er sorgt dafür, dass der Gurt automatisch innerhalb von 10 bis 15 Millisekunden bis zu 15 Zentimeter angezogen wird. Sicherheitsgurt und Gurtstraffer sollen dich und deine Mitfahrer beim Bremsen fixieren, sodass ihr nicht so leicht nach vorne geschleudert werdet.

Wissenswert: In Deutschland müssen alle Personen- und Lastkraftwagen mit einem Dreipunktsicherheitsgurt ausgestattet sein. Wenn du den Gurt nicht anlegst, musst du mit einem Verwarngeld in Höhe von 30 Euro rechnen. Die Summe musst du auch bezahlen, wenn du einem Kind den Gurt nicht richtig angelegt hast. Jeder volljährige Mitfahrer ist für sich selbst verantwortlich. Das bedeutet, er muss das Bußgeld selbst bezahlen.

Ausnahmen gelten beim Fahren in Schrittgeschwindigkeit, wie zum Beispiel beim Rückwärtsfahren oder beim Fahren auf Parkplätzen. Du musst dich auch nicht anschnallen, wenn du mit dem Omnibus im Stadtverkehr mitfährst. Das Begleitpersonal von betreuungspflichtigen Personen ist von der Anschnallpflicht befreit. Das gilt auch für Personen beim Haus-zu-Haus-Verkehr (Paket- oder Briefzusteller), weil sie in kurzer Zeit immer wieder das Fahrzeug verlassen müssen.

Airbag

Der Airbag ist ein Kunststoffsack aus Nylon. Er bläst sich bei einem Unfall innerhalb von 20 bis 50 Millisekunden im Fahrzeuginnenraum auf. Airbags werden auch Aufprallkissen oder SRS (Supplemental Restraint System) genannt.

Mit einem Airbag soll verhindert werden, dass du gegen harte Teile im Auto prallst und dir schwere Verletzungen zuziehst.

So funktioniert das System: Das Airbagsystem wird ausgelöst, wenn speziell eingebaute Sensoren eine starke Verlangsamung deines Fahrzeugs melden. Die Messwerte liegen dabei deutlich über denen einer Vollbremsung, so geht der Airbag nicht unnötig auf. Wenn es soweit ist, stellt ein Gasgenerator das nötige Gemisch innerhalb von Millisekunden bereit. Der Airbag bläst sich auf.

Wissenswert: Seitenairbags haben spezielle Drucksensoren. Sie sorgen bei einem seitlichen Zusammenstoß dafür, dass das Aufprallkissen aufgeblasen wird. Seitenairbags schützen Brustkorb und Becken vor Brüchen und anderen Verletzungen.

Vor allem bei neueren Fahrzeugmodellen gibt es mehrere Airbags. Frontairbags, Seitenairbags und Kopfairbags gehören mittlerweile bei den meisten Fahrzeugtypen zur Serienausstattung. Kleintransporter haben normalerweise nur ein Aufprallkissen für den Fahrer. Bei Nutzfahrzeugen (Omnibus, Lastkraftwagen) müssen Airbags gegen einen Aufpreis nachgerüstet werden.

Aktive Pflicht-Fahrerassistenzsysteme

Anti-Blockier-System (ABS)

Das wahrscheinlich bekannteste Fahrerassistenzsystem ist das Anti-Blockier-System. Es gehört seit 2004 bei jedem Neuwagen zur Pflichtausstattung und seit 2017 auch für Motorräder mit mehr als 125ccm Hubraum. Das ABS sorgt dafür, dass du bei einer Vollbremsung die Kontrolle über dein Auto behältst.

So funktioniert das System: Bremst du mit ABS, ist der Bremsweg kürzer (vor allem auf nassen Straßen). Die Räder blockieren nicht mehr. Du kannst dein Auto trotzdem problemlos lenken und Hindernissen ausweichen. Das Fahrzeug ist stabiler und kommt auch in schwierigen Situationen weniger ins Schleudern. Bei Motorrädern soll nicht der Bremsweg verkürzt, sondern die Sturzgefahr bei einer Vollbremsung verringert werden. Auch hier blockieren die Räder nicht mehr.

Wissenswert: Das Antiblockiersystem (ABS) wurde von Bosch entwickelt und 1978 auf den Markt gebracht. Die ersten Autos mit ABS waren die S-Klasse von Mercedes Benz und der 7er BMW. Heute ist ABS bei neuen Kraftfahrzeugen Pflicht. Seit 1994 gibt es auch ein Antiblockiersystem für Motorräder.

Mehr dazu: Anti Blockier System

Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP)

Das ESP – oder auch DSC, DSTC, VSC, VSA oder PSM – schützt dich, indem es verhindert, dass dein Auto ins Schleudern gerät. Seit 1998 haben fast alle Autos serienmäßig ESP. Seit November 2011 sind für jedes neue Automodell ein elektronisches Stabilitätsprogramm sowie ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS) verpflichtend.

So funktioniert das System: Das System kontrolliert mit Sensoren die Bewegungen des Fahrzeugs. Wird das Auto instabil, werden einzelne Räder gezielt abgebremst. So kann ein Schleudern oder Kippen des Fahrzeugs verhindert werden.

Wissenswert: Bosch hat seit 2013 die Motorrad-Stabilitätskontrolle MSC entwickelt. Das System funktioniert wie das ESP beim Auto. Motorradfahrer werden vor allem in Kurven und beim Beschleunigen und Bremsen unterstützt. Der österreichische Hersteller KTM baut mittlerweile MSC bei vielen Modellen serienmäßig ein.

Mehr dazu: ESP

Welche Fahrerassistenzsysteme sind außerdem wichtig?

Neben der Pflichtausstattung gibt es noch weitere Systeme, die den Komfort und die Sicherheit deiner Autofahrten steigern.

Antriebsschlupfregelung (ASR)

Die Antriebsschlupfregelung unterstützt dich, wenn du beschleunigst und sorgt dafür, dass deine Räder nicht durchdrehen. Sie wird auch Traktionskontrolle genannt und gehört mit zu den ersten Fahrerassistenzsystemen.

So funktioniert das System: Beim Anfahren oder Beschleunigen wird die Kraftstoffzufuhr kontrolliert und die Räder werden abgebremst. Das Antriebsmoment wird dabei so auf deine Räder verteilt, dass du auch bei glatter Fahrbahn den optimalen Kontakt zur Straße hältst.

Wissenswert: Es kann bei ASR-Systemen zwischen dem Eingriff in das Motormanagement, dem Eingriff über die Bremsanlage und einem Kombinationssystem unterteilt werden. Dabei variieren die Bezeichnungen der Hersteller.

Mehr dazu: ASR

Bremsassistent (BAS)

Im Falle einer Notbremssituation unterstützt dich dein Bremsassistent dabei, eine optimale Vollbremsung durchzuführen. Das Assistenzsystem verstärkt den Druck auf die Bremsen, so dass dein Auto so stark wie möglich abgebremst wird, ohne dass deine Räder blockieren.

So funktioniert das System: Wenn du den Bremsassistenten eingeschaltet hast und eine Vollbremsung durchführst, wird der Druck auf den Bremsen gemessen und bis zum Maximaldruck verstärkt und gehalten. Das sorgt dafür, dass die Bremskraft während der Vollbremsung konstant bleibt.

Wissenswert: Der Bremsassistent gilt als Weiterentwicklung des ABS und arbeitet in der Regel eng mit deinem ESP zusammen. Mercedes hat den Bremsassistenten zum BAS plus weiterentwickelt, der dich vor einem Aufprall warnt und die Kraft errechnet, die notwendig ist, um ihn zu vermeiden.

Mehr dazu: Bremsassistent

Pre-Safe-Bremse

Die Pre-Safe-Bremse ist eine spezielle Bremstechnik, die bei den Herstellern Mercedes, Toyota und Lexus eingebaut werden kann. Das Bremssystem wird mit einem Abstandsradar kombiniert. Ein Unfall kann damit nicht verhindert werden, aber die Unfallfolgen sind in den meisten Fällen wesentlich geringer.

So funktioniert das System: Zwei bis drei Sekunden vor einem möglichen Unfall hörst und siehst du ein Warnsignal auf dem Bordcomputer. Reagierst du nicht, ertönt eine Sekunde später dreimal hintereinander ein Piepton. Außerdem bremst das Auto automatisch ab. Reagierst du auch darauf nicht, wird kurz vor einem Zusammenstoß eine Vollbremsung ausgelöst.

Wissenswert: Mit der Citybremsfunktion von Daimler erkennt das System auch Fußgänger. So kannst du Unfälle im Stadtverkehr besser vermeiden.

Berganfahrhilfe

Die Berganfahrhilfe unterstützt dich dabei, komfortabel und ohne rückwärts zu rollen an einer Steigung anzufahren. Dabei brauchst du dich nicht um die Handbremse oder zügiges Gasgeben kümmern.

Mehr dazu: Berganfahrassistent

So funktioniert das System: Der Berganfahrassistent erkennt eine Steigung, bei der dein Auto zurückrollen könnte. Es hält deinen Bremsdruck nach Loslassen der Bremse noch einige Zeit aufrecht, sodass du genug Zeit hast, um anzufahren.

Wissenswert: Die Berganfahrhilfe ist mit dem ABS und ESP integriert und nutzt den von dir eingesetzten Bremsdruck. Dagegen können „Auto Hold“-Systeme aktiv Druck auf die Bremsen aufbauen.

Bergabfahrhilfe

Das Gegenstück zur Berganfahrhilfe ist die Bergabfahrhilfe. Sie wird hauptsächlich in Offroad-Fahrzeugen eingesetzt und sorgt dafür, die Stabilität deines Autos beim Bergabfahren, auf losem oder rutschigem Untergrund, aufrecht zu halten.

So funktioniert das System: Bei aktiviertem Bergabfahrassistenten wird die Geschwindigkeit deines Autos so reguliert, dass du ohne zu beschleunigen oder abzubremsen einen steilen Abhang hinunterfahren kannst.

Wissenswert: Die Bergabfahrhilfe hält die Geschwindigkeit meist zwischen 10 – 20 km/h und sorgt so für eine langsame, kontrollierte Abfahrt, während ein Überbremsen verhindert wird. Zusätzliches Beschleunigen ist meist möglich, jedoch ist der Assistent meist nur unter 40 km/h einschaltbar.

Tempomat/Speed Limiter

Der Tempomat sorgt dafür, dass dein Auto die von dir eingestellte Geschwindigkeit konstant beibehält. So kannst du deinen Fuß auf langen Strecken zwischendurch auch mal vom Gaspedal nehmen.

So funktioniert das System: Nachdem du die gewünschte Geschwindigkeit eingestellt hast wird nur noch so viel Gas gegeben, dass die Geschwindigkeit konstant gehalten wird.

Wissenswert: Da ein Mensch die Geschwindigkeit nicht konstant halten kann, wird durch einen Tempomat meist der Spritverbrauch gesenkt. Neue Speed Limiter werden mit einer Verkehrszeichenerkennung integriert und reagieren automatisch auf die aktuell erlaubte Höchstgeschwindigkeit.

Mehr dazu: Tempomat

Abstandsregeltempomat (ACC)

Der Abstandsregeltempomat wird international auch Adaptive Cruise Control (ACC) genannt. Das Assistenzsystem sorgt dafür, dass der Abstand zum vorderen Fahrzeug immer passend zu deiner Geschwindigkeit eingehalten wird. Es soll dich auf langen Autobahnfahrten unterstützen.

So funktioniert das System: Der Abstandsregeltempomat misst den Abstand und die Position des vorrausfahrenden Fahrzeugs per Radar. Bremst dein Vordermann plötzlich oder fährt ein anderes Auto dicht vor dich, bremst das System dein Fahrzeug automatisch ab.

Wissenswert: Einige Fahrzeughersteller wie BMW, Toyota, VW oder Audi bieten bei verschiedenen Fahrzeugmodellen einen Abstandsregeltempomat an. Dafür haben die meisten Hersteller ihr eigenes System entwickelt. Die neuesten Abstandsregelassistenten können dein Auto bis zum Stillstand abbremsen und übernehmen das Stop & Go im Stau.

In vielen Fällen kann der Abstandsregeltempomat nachgerüstet werden. Informiere dich bei deinem Fahrzeughersteller oder einer Werkstatt.

Fernlichtassistenten

Der Fernlichtassistent sorgt für mehr Komfort und Sicherheit bei Dunkelheit. Er hilft dir durch automatisches Auf- und Abblenden des Fernlichts, so dass die Straße optimal ausgeleuchtet bleibt und du Gefahren besser erkennst.

Mehr dazu: Fernlichtassistent

So funktioniert das System: Durch einen Sensor wird die Helligkeit in Fahrtrichtung gemessen. Bei entsprechender Helligkeit wird das Fernlicht selbstständig ausgeschaltet, damit du keine Autofahrer blendest. Um dementsprechend schnelle Reaktionszeiten einzuhalten wird die Entfernung zu den vorausfahrenden und entgegenkommenden Autos gemessen.

Wissenswert: Die neuesten Fahrzeuge können mit dynamischen Fernlichtassistenten ausgestattet werden. Sie passen die Lichteinstellungen automatisch so an, dass auch der Gegenverkehr nicht geblendet wird.

Nachtsichtassistent

Der Nachtsicht-Assistent wird auch als Night Vision bezeichnet. Das System sorgt für eine bessere Sicht im Dunkeln. Es wird ein Infrarot-System eingesetzt, das Fußgänger und andere Gefahrenquellen auf der Straße erkennt.

So funktioniert das System: Der elektronische Nachtsicht-Assistent leuchtet die Fahrbahn bei Nacht unsichtbar mit Infrarot-Strahlen aus. Infrarot-Strahlen sind Wärmestrahlen, die Menschen (Fußgänger) als Wärmequellen erkennen können. Auf dem Autodisplay wird rechtzeitig angezeigt, wo sich Gefahrenquellen befinden.

Wissenswert: Mercedes, Audi, BMW und andere Fahrzeughersteller haben das System Night Vision seit 2005 in einigen Fahrzeugen eingebaut. Damit konnte das hohe Unfallrisiko bei Nacht deutlich verringert werden. Ob es bei deinem Fahrzeugmodell möglich ist, einen Nachtsicht-Assistent nachzurüsten, kann dir deine Werkstatt sagen.Oft werden im Zubehörhandel günstige Sicherheitsassistenzsysteme zum Nachrüsten angeboten. Die Assistenten sind aber oft ungenau und häufig nicht leistungsfähig. Willst du bei deinem Auto einen Sicherheitsassistenten nachrüsten, solltest du dich für ein Originalsystem entscheiden. Den Umbau lässt du am besten in einer Fachwerkstatt machen. Denn oft muss eine neue Software aufgespielt werden

Mehr dazu: Nachtsichtassistent

Parkassistent

Parkassistenten helfen dem Fahrer beim Einparken des Fahrzeugs in fast jede Parklücke. Gerade bei engen Parklücken geraten viele Autofahrer in Stress und es kommt zum Unfall. Auch wenn sich bei Einpark-Unfällen meist keine Personen verletzen, entstehen Schäden am Auto. Mit einem Parkassistenten lassen sich Stress und Blechschäden durch Unfälle beim Einparken reduzieren.

Mehr dazu: Parkassistent

Spurwechselassistent

Der Spurwechselassistent wird auch Totwinkel-Assistent genannt. Er reagiert beim Spurwechsel. Das Assistenzsystem überwacht den toten Winkel und warnt den Fahrer vor Zusammenstößen.

So funktioniert das System: Wenn der Fahrer den Blinker setzt und sich ein anderes Fahrzeug im toten Winkel befindet, ertönt ein Warnton. Meist erscheint auch ein Leuchten im Bereich des Außenspiegels oder das Lenkrad vibriert.
Mercedes setzt bei einigen Fahrzeugtypen zum Beispiel auf Radarsensoren, die links und rechts den Bereich hinter dem Auto überwachen.

Wissenswert: Bei vielen neueren Fahrzeugmodellen kann der Spurwechselassistent zur Ausstattung dazu gebucht werden. Ob du das Assistenzsystem bei deinem Fahrzeug nachrüsten lassen kannst, kann dir eine Werkstatt sagen.

Mehr dazu: Spurwechselassistent

Spurwechselassistent bei Stau
Vor allem in solchen Situationen kann ein Spurwechselassistent eine große Hilfe sein. © iStock.com/XXLPhoto

Fahrerassistenzsysteme: Pflichtausstattung in Autos ab 2022

Die EU möchte die Zahl der Todesfälle und Schwerverletzten im Straßenverkehr bis zum Jahr 2050 auf 0 reduzieren. Dazu soll die Einführung von verpflichtenden Sicherheitssystemen im Auto beitragen.Ab 2022 sollen die ersten Regelungen in Kraft treten, die Autohersteller dazu verpflichten umfangreiche Sicherheitssysteme in Neuwagen zu verbauen, die heute noch als Extras gelten. Vorgesehen sind unter Anderem:

  • Müdigkeitswarnsysteme
  • Alkohol-Wegfahrsperre
  • Rückfahrassistent
  • Abstandstempomat
  • Spurhalteassistent
  • Notbremsassistent

Zudem soll, nach dem Vorbild der Luftfahrt, eine Blackbox bei einem Unfall Daten aufzeichnen.

Müdigkeitswarnsysteme

Besonders bei langen Autofahrten wird die Müdigkeit des Fahrers unterschätzt. Der Müdigkeitswarner warnt dich, wenn du zu müde bist, um weiterzufahren. So soll der Sekundenschlaf verhindert werden.

So funktioniert das System: Es werden Daten zu deinem Lenkverhalten, Fahrstil, Blinkverhalten sowie zur Uhrzeit und Dauer der Fahrt herangezogen. Wenn dein Fahrverhalten z. B. durch plötzliche Lenkbewegungen auffällt oder du die Spur nicht mehr halten kannst, warnt dich dein Auto durch akustische und visuelle Signale.

Wissenswert: Manche Müdigkeitswarnsysteme prüfen die Augen des Fahrers mit einer Kamera. Durch das Blickverhalten, die Kopfhaltung und den Gesichtsausdruck wird die Müdigkeit analysiert.

Mehr dazu: Müdigkeitswarner

Alkohol-Wegfahrsperre

Die Alkohol-Zündschlosssperre verhindert, dass du deinen Motor startest, wenn du zu stark alkoholisiert bist. So wird verhindert, dass du eine Autofahrt überhaupt erst beginnen kannst.

So funktioniert das System: Dein Auto misst durch ein Handgerät den Alkoholanteil in deinem Atem. Wenn dieser Anteil höher ist als der vorprogrammierte Wert (z. B. der gesetzliche Grenzwert), wird die Zündung blockiert und dein Motor startet nicht.

Wissenswert: In Europa sind 25% der Verkehrstoten auf den Missbrauch von Alkohol zurückzuführen. In Deutschland ist die Pflicht einer Alkohol-Wegfahrsperre rechtlich noch ungeklärt.

Intelligent Speed Adaptation (ISA) ab 2020 Pflicht

Die ISA verbindet deinen Tempomat mit der Verkehrszeichenerkennung und reguliert die Geschwindigkeit anhand der Geschwindigkeitsbegrenzung.

So funktioniert das System: Über Kameras und GPS wird die erlaubte Höchstgeschwindigkeit erkannt und deine aktuelle Geschwindigkeit gemessen. Wenn du schneller fährst als erlaubt, erhältst du dazu eine Rückmeldung, z. B. über das Gaspedal oder durch audiovisuelle Signale.

Wissenswert: Um die Akzeptanz zu erhöhen soll das System vollständig abschaltbar sein. Zudem greift es nicht in das Bremssystem ein, sondern reduziert lediglich die Motorleistung.

Spurhalteassistent

Der Spurhalteassistent warnt den Fahrer eines Fahrzeugs, bevor er die Fahrspur unbeabsichtigt verlässt. Dabei spielt der Abstand zur Fahrbahnmarkierung eine Rolle.

So funktioniert das System: Der Spurhalteassistent überwacht mit einer Kamera hinter der Windschutzscheibe die Fahrbahnmarkierungen oder Straßenränder. Bevor du mit deinem Auto die Fahrbahn unbeabsichtigt verlässt, wirst du darauf aufmerksam gemacht. Wie das passiert, hängt vom Hersteller ab. Mercedes beispielsweise setzt auf drei kurze Lenkradvibrationen, die zum Gegenlenken auffordern.

Wissenswert: Als erster hat Citroen den Spurhalteassistenten bei verschiedenen Kfz-Modellen auf den Markt gebracht. Mittlerweile haben andere Fahrzeughersteller verschiedene Techniken für das System entwickelt. Informiere dich bei deinem Kfz-Hersteller, ob du das System in deinem Auto nachrüsten lassen kannst.

Mehr dazu: Spurhalteassistent

Automatische Notbremssysteme

Das Advanced Emergency Braking System (AEBS) verhindert einen möglichen Aufprall oder mildert ihn ab. Wie? Das System erkennt Gefahrensituationen selbstständig und veranlasst das Abbremsen des Fahrzeugs.

So funktioniert das System: Dein Auto erkennt anhand von Sensoren ob die Gefahr eines Aufpralls besteht. Dabei werden Abstände, Geschwindigkeit und Beschleunigung, Lenkradwinkel und Pedalstellungen gemessen. Bei entsprechenden Daten wirst du von den meisten Notbremsassistenten gewarnt, bevor dein Auto automatisch abbremst.

Wissenswert: Sollte dein Auto nach einem Unfall weiterfahren, wird es durch eine Multikollisionsbremse abgebremst, so dass weitere Kollisionen vermieden oder in ihrer Wucht reduziert werden.

Mehr dazu: Notbremsassistent

Was kann ich beim Autofahren zur Sicherheit beisteuern?

Sicherheitssysteme können selbstverständlich nicht alles abfangen. Die folgenden Tipps kannst du selbst grundsätzlich beim Autofahren beachten, um das Unfallrisiko zu senken:

Wohlbefinden: Du solltest nur mit dem Auto fahren, wenn du dich geistig und körperlich fit fühlst. Bist du übermüdet, krank oder gestresst, bist du weniger aufmerksam.

Mitfahrer: Hast du Mitfahrer dabei, solltest du immer überprüfen, ob alle angeschnallt sind. Achte bei Kindern darauf, dass sie während der Fahrt richtig gesichert sind und sich nicht wieder abschnallen.

Kindersicherung: Hast du Kinder im Auto, solltest du unbedingt die Kindersicherung aktivieren. So können die Türen während der Fahrt nicht geöffnet werden.

Tiere transportieren: Willst du deinen Hund oder deine Katze im Auto mitnehmen, eignet sich eine Transportbox für Tiere. Die Box muss im Kofferraum fixiert werden. Kleinere Tiere kannst du auch im Fußraum des Beifahrers transportieren. Größere müssen auf der Rückbank gesichert werden.

Sicherung der Ladung: Willst du Gegenstände im Auto transportieren, sollten auch diese gut gesichert sein. Die Hutablage ist dafür nicht geeignet. Wenn du bremsen musst, fliegen die Gegenstände unkontrolliert durch das Auto. Das kann lebensbedrohlich sein.

Alkohol/Medikamente: Fahre nicht mit dem Auto, wenn du Alkohol getrunken hast. Musst du Medikamente nehmen, lies dir den Beipackzettel genau durch. Wird dort auf eingeschränkte Fahrtüchtigkeit hingewiesen, darfst du nicht Auto fahren.

Pausen: Bist du länger mit dem Auto unterwegs, solltest du regelmäßig Pausen machen. Vertrete dir die Beine, trinke ausreichend und schnappe frische Luft. Das regt den Kreislauf an und sorgt für bessere Konzentration.

Dein Allianz Direct Team wünscht dir eine sichere Autofahrt!

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