Antriebs­schlupf­rege­lung

Warum eine Antriebsschlupfregelung das Anfahren und Autofahren auf glatten Straßen sicherer macht.

Das Auto immer unter Kontrolle: Die Antriebsschlupfregelung sorgt dafür, dass die Reifen des Fahrzeugs auf glatten Straßen nicht durchdrehen. Erfahre hier, wie die Antriebsschlupfregelung funktioniert und für wen sich der Fahrassistent lohnt.

Frau + Tochter mit Auto

Das Wichtigste zusammengefasst

Auf nassen Straßen ist die Reibung zwischen Reifen und Fahrbahn häufig zu gering. Die Antriebsschlupfregelung (ASR) verhindert das Durchdrehen der Räder auf rutschigen und unebenen Fahrbahnen. Auch beim Anfahren oder Beschleunigen sorgt eine ASR für mehr Grip.

Die Traktionsregelung erfolgt je nach ASR-System über den Eingriff in die Motorsteuerung oder Bremse. Die Antriebsschlupfregelung verbessert, wie das Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP), die Fahrstabilität. ASR und EPS sind aber zwei unterschiedliche Fahrassistenten.

Ein Vorteil der Antriebsschlupfregelungen ist auch die geringere Reifenabnutzung, was die Langlebigkeit erhöht. ASR-Systeme sind unter verschiedenen Bezeichnungen bei Herstellern erhältlich und meist in neuen Autos verfügbar.

Kurz erklärt: Was ist die Antriebsschlupfregelung?

Die Antriebsschlupfregelung (kurz: ASR) ist ein Fahrerassistenzsystem im Auto, der die Fahrstabilität verbessert. Gerade bei Regen und Schnee können auf nassen und glatten Fahrbahnen die Reifen durchdrehen. Auch auf unebenen Untergründen wie Kopfsteinpflaster oder beim Anfahren fehlt häufig der Grip. Die Folge: Ein Durchdrehen der Räder und unkontrolliertes Ausbrechen des Autos!

Mit der Antriebsschlupfregelung, auch Traktionsregelung genannt, ist mehr Sicherheit beim Autofahren gegeben. Das System kann je nach Modell über die Motorsteuerung oder Bremse eingreifen. ASR-Systeme sind nicht in allen Autos eingebaut, aber in vielen Neuwagen verfügbar. Auch für andere Fahrzeuge wie Motorräder ist die Antriebsschlupfregelung ein wichtiger Beifahrer.

Schon gewusst: Mitte der 1980er kam die erste Antriebsschlupfregelung von Mercedes auf den Markt. Heute ist ASR bei fast allen Herstellern verfügbar, aber keine Pflicht. Im Vergleich: Das Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) ist in neu zugelassenen Fahrzeugen vorgeschrieben.

ASR fürs Auto: Arten & Funktionen

Kein Grip, kein Problem: Die Antriebsschlupfregelung wird aktiv, wenn die Reibung zwischen Rädern und Straße zu gering ist. Das trifft meist beim Anfahren und Beschleunigen oder auf rutschigen und unebenen Fahrbahnen zu. Besteht zu wenig Haft zur Straße, können die Räder durchdrehen und das Auto ausbrechen. Ein ASR-System reguliert das Antriebsdrehmoment, um durchdrehende Räder abzubremsen und Unfälle zu vermeiden.

Die Überwachung vom Radschlupf erfolgt während der Fahrt von Raddrehzahlsensoren und Steuergerät. Ob dein Fahrzeug Front-, Heck- oder Allradantrieb hat, spielt keine Rolle. Trittst du aufs Gaspedal, erhöht sich das Antriebsdrehmoment und der Radschlupf steigt. Ab 10 bis 20 Prozent Radschlupf erreicht der Kraftschlussbeiwert das Maximum auf trockener Fahrbahn. Die Folge: Die Antriebskraft erreicht ihre Grenzen, der Kraftschlussbeiwert sinkt, ein oder mehrere Räder drehen durch.

Eine einfache Antriebsschlupfregelung kann meist nur auf die Bremse zugreifen. Der Bremseingriff erfolgt bei niedriger Geschwindigkeit, weil bei hohem Tempo die Antriebsschlupfregelung deaktiviert ist. Mithilfe vom Anti-Blockier-System (ABS) wird der durchdrehende Reifen abgebremst. So erhöht sich die Antriebskraft des anderen Reifens. Als Fahrer musst du nichts tun, weil ASR und ABS automatisch funktionieren.

Ein Motoreingriff ist in allen Geschwindigkeitsbereichen und bei Fahrzeugen mit Otto- und Dieselmotor möglich. Beim Durchdrehen der Räder greift das ASR-System in die Motorsteuerung ein: Gas und Motorleistung werden reduziert. Die elektronische Motorsteuerung ermöglicht der Antriebsschlupfregelung Zugriff auf die Drosselklappe (Ottomotor) oder Einspritzpumpe (Dieselmotor).

Übrigens: Die Antriebsschlupfregelung überwacht die Radumdrehungen meist über Raddrehzahlsensoren. Moderne Systeme können häufig auch andere Informationen wie beispielsweise die Fahrbahnbeschaffenheit oder Steigungen erfassen.

Welche Vorteile bietet eine ASR?

Der größte Vorteil von ASR-Systemen ist die Verbesserung der Fahrstabilität. Die Traktionsregelung bietet dir mehr Sicherheit beim Autofahren auf unebenen oder rutschigen Straßen. Zusätzlich sorgt eine ASR im Auto für einen geringeren Verschleiß der Reifen. Ein Nachteil bei ASR-Systemen mit Bremseingriff ist die Traktionskontrolle bei nur geringem Tempo (Anfahren). Die Antriebsschlupfregelung mit Motoreingriff funktioniert bei allen Geschwindigkeiten.

Trotz der Sicherheitsaspekte sind ASR im Auto nicht serienmäßig eingebaut. Eine Nachrüstung der Antriebsschlupfregelung ist wegen des Zugriffs auf Bremse und Motor nahezu unmöglich. Und wenn doch, würden die Kosten den Rahmen sprengen. Das Gute: In neuen Fahrzeugen ist heutzutage meist ein ASR-System eingebaut. Solltest du dir einen Neuwagen zulegen, kannst du über ein Fahrzeug mit Antriebsschlupfregelung nachdenken.

Ein Tipp: Manchmal ist ein Durchdrehen der Räder gewollt, beim Rennsport oder Fahren auf schneebedeckten Straßen. Die Antriebsschlupfregelung lässt sich in allen Fahrzeugen einfach über den Deaktivierungsschalter abschalten.

Hersteller von ASR-Systemen

Bist du auf der Suche nach einem passenden Auto mit Antriebsschlupfregelung? Fast alle Hersteller führen das Fahrerassistenzsystem aber oft unter einer anderen Bezeichnung:

  • ASR Opel: TCSS (Traction Control Support System)
  • ASR BMW: ASC (Automatic Stability Control)
  • ASR Mercedes: ASR (Antriebsschlupfregelung)
  • ASR VW: ASR (Antriebsschlupfregelung)
  • ASR Audi: ASR (Antriebsschlupfregelung)
  • ASR Mitsubishi: ASR (Antriebsschlupfregelung)
  • ASR Porsche: PSM (Porsche Stability Management)
  • ASR Mazda: TSC (Traction System Control)
  • ASR Ford: ASR (Antriebsschlupfregelung)
  • ASR Nissan: TSC (Traction System Control)
  • ASR Volvo: TRACS (Traction Control System)
  • ASR Seat: ASR (Antriebsschlupfregelung)
  • ASR Toyota: TSC (Traction Control System)

Auch wenn es ein Fahrstabilitätsassistent ist, ersetzt ein ASR-System kein ESP. Im Gegensatz zur Antriebsschlupfregelung kann ein ESP das Fahrzeug in vielen kritischen Situationen stabilisieren. Das Elektronische Stabilitätsprogramm ist seit 2014 in neu zugelassenen Pkw und Lkw Pflicht. ASR-Systeme sind optional. Die Funktionsweise beider Fahrassistenten ist ähnlich, ein ESP kann aber auf mehrere Daten zugreifen.

Gut zu wissen: Hast du mit oder ohne ASR auf glatter Fahrbahn einen Unfall wegen durchdrehenden Rädern? Mit unserer Kfz-Haftpflicht oder der Teil- und Vollkaskoversicherung kannst du dich individuell absichern!

FAQ zur Antriebsschlupfregelung

Antworten auf die wichtigsten Fragen bekommst du hier.

  • Wie funktioniert die Antriebsschlupfregelung?

    Wenn die Reifen am Fahrzeug durchdrehen, wird das ASR-System aktiv. Die Antriebsschlupfregelung greift in die Bremse oder Motorsteuerung ein und reguliert das Antriebsdrehmoment. So lassen sich durchdrehende Räder abbremsen und Unfälle vermeiden.

  • Was ist der Unterschied zwischen ASR und ESP?

    ASR-Systeme bremsen bei durchdrehenden Reifen ab, ein ESP sorgt in vielen kritischen Situationen für Fahrstabilität. ASR ist ein optionaler Fahrassistent, ESP in neu zugelassenen Lkw und Pkw verpflichtend.

  • Welche Vorteile bietet die Antriebsschlupfregelung?

    Die Antriebsschlupfregelung sorgt für Fahrstabilität beim Anfahren, Beschleunigen und auf unebenen und rutschigen Fahrbahnen. Das Autofahren ist sicherer, zusätzlich verringern ASR-Systeme den Reifenverschleiß.

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