Nachtsicht­assistent

Wie ein Nachtsichtassistent funktioniert und ob das Gerät die Unfallgefahr in der Nacht verringert.

Sicher in der Nacht mit dem Auto unterwegs: Ein Nachtsichtassistent erkennt schneller Hindernisse in der Dunkelheit. Erfahre hier, wie sicher das Fahrerassistenzsystem und wie sinnvoll eine Nachrüstung des Nachtsichtgeräts sind.

Frau mit Notebook

Das Wichtigste zusammengefasst

Nachtsichtassistenten erkennen in der Dunkelheit schneller Hindernisse und machen die Nachtsicht im Auto sicherer. Fußgänger und Radfahrer werden mithilfe einer Infrarotkamera erfasst und für den Fahrer besser sichtbar. Die erfassten Bilder sieht der Fahrer als schwarz-weiß Aufnahme auf der Anzeige im Armaturenbrett.

Es gibt zwei Arten von Nachtsichtgeräten: aktive Nachtsichtassistenten und passive Nachtsichtgeräte. Das passive System mit einer Infrarotkamera erkennt nur warme Objekte (z. B. Personen). Das aktive Nachtsichtgerät kann mithilfe eines Infrarotscheinwerfers auch kalte Gegenstände (z. B. Verkehrsschilder) erfassen.

Nachtsichtgeräte in Autos sind nicht serienmäßig eingebaut, es handelt sich meist um eine Sonderausstattung. Eine Nachrüstung des Nachtsichtassistenten im Fahrzeug ist möglich, aber teuer. Eine preiswerte Alternative zu Nachtsichtgeräten sind Dashcams, deren dauerhafter Einsatz aber rechtlich fraglich ist.

Was ist ein Nachtsichtassistent?

Viele Menschen fahren in der Dunkelheit ungern Auto und bezeichnen sich als „Nachtblind“. Denn wenn es dunkel ist, bist du schneller müde und unkonzentriert. Die Augen sind angestrengter und du erkennst Personen oder Hindernisse auf der Fahrbahn schlechter. Ein Nachtsichtsichtassistent macht das Autofahren im Dunkeln sicherer und unterstützt dich bei der Nachtsicht.

Fakt ist: Die Scheinwerfer des Autos zeigen Gefahren auf der Fahrbahn häufig nicht rechtzeitig. Ein Nachtsichtgerät erfasst Fußgänger, Radfahrer und Tiere mithilfe einer Wärmebildkamera schneller. Gerade auf unbeleuchteten Straßen ist eine Nachtsichtkamera im Auto eine große Hilfe: Wild auf der Fahrbahn oder liegengebliebene Fahrzeuge werden mit dem Nachtsichtgerät besser erkannt.

Auch bei schlechten Sichtverhältnissen in der Stadt sind Nachtsichtassistenten eine Bereicherung für den Autofahrer. Das Licht von Ampeln, Laternen und anderen Fahrzeugen kann stark blenden. Herrschen zusätzlich schlechte Wetterverhältnisse mit Regen oder Schnee, erkennst du Fußgänger und Radfahrer viellieicht kaum. Ein Nachtsichtassistent kann das Risiko von Unfällen bei Nacht senken.

Schon gewusst: Trotz moderner Straßenbeleuchtungen und Nachtsichtgeräten passieren über 20 Prozent aller Verkehrsunfälle mit Personen nachts.

Nachtsichtassistent: Funktionsweise & Nutzen

Vorweg: Nachtsichtassistent leuchten die Straße nicht übergroß aus, weil du keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährden darfst. Das Gerät sendet Infrarotstrahlen aus, die das menschliche Auge nicht wahrnehmen kann. Eine Infrarotkamera (=Wärmebildkamera) erfasst Hindernisse und überträgt das Bild an den Fahrer. Die Darstellung erfolgt als schwarz-weiß Aufnahme in der Armaturenbrettanzeige oder im Display des Kombiinstruments. So kannst du in der Dunkelheit besser sehen, was die Sicherheit beim Autofahren erhöht.

Es gibt verschiedene Nachtsichtgeräte mit unterschiedlichen Leistungen, die grundsätzlich in zwei Varianten erhältlich sind: aktive Nachtsichtassistenten und passive Nachtsichtgeräte. Sie unterscheiden sich in ihrer Funktionsweise:

Ein aktives Nachtsichtgerät verfügt über Infrarotscheinwerfer, die aktiv Infrarotstrahlen auf die Fahrbahn senden. Die Infrarotstrahlen können auch warme Objekte erfassen und sind für Menschen nicht sichtbar. Mithilfe der Reflexionen des Infrarotlichts entsteht eine Schwarz-Weiß-Aufnahme, die dem Fahrer übermittelt wird. Das Bild erscheint meist auf dem Display des Navigationsgeräts oder der Anzeige im Armaturenbrett. In modernen Neuwagen mit Head-up-Display wird dir das Bild auf der Frontscheibe angezeigt.

Passive Nachtsichtassistenten nutzen eine Wärmebildkamera und keine zusätzlichen Infrarotscheinwerfer. Die Kamera kann nur Objekte erfassen, die Wärme ausstrahlen wie beispielsweise Menschen und Tiere. Im Gegensatz zu aktiven Nachtsichtgeräten können passive Systeme keine Fahrzeuge oder Hindernisse erkennen. Auch bei dieser Technik wird dem Fahrer ein Schwarz-Weiß-Bild im Display angezeigt. Je mehr sich die Temperatur von der Umgebung unterscheidet, desto deutlicher erfolgt die Anzeige.

Aber Nachtsichtgeräte haben auch Schwachstellen, so gibt es Abweichungen im Erfassungsbereich der Kamera. Einige Geräte erkennen Hindernisse bis 100 Meter, andere Modelle erfassen Bereiche bis 300 Meter. Eine weitere Schwäche ist die Darstellung von ausschließlich warmen Objekten bei passiven Nachtsichtgeräten: Personen mit Isolierkleidung kann die Wärmebildkamera meist erst deutlich später erkennen. Einen gefallenen Radfahrer würde das Gerät anzeigen, das auf der Straße liegende Fahrrad nicht.

Wichtig: Mit einem Nachtsichtassistenten hast du auch bei schlechten Licht- und Sichtverhältnissen einen besseren Überblick. Das Fahrerassistenzsystem ist aber nur eine Unterstützung und ersetzt nicht die Aufmerksamkeit des Fahrers!

Vor- und Nachteile von einem aktiven und passiven Nachtsichtassistenten

Nachtsichtassistenten erfassen Lebewesen oder Gegenstände wie Fahrzeuge. Das Fahrerassistenzsystem gibt es als aktives Nachtsichtgerät und als passiven Nachtsichtassistenten. Die passiven Geräte basieren auf einer Infrarotkamera und erkennen warme Hindernisse. Aktive Nachtsichtgeräte erkennen dank Scheinwerfer mit Infrarotlicht auch kalte Hindernisse auf der Fahrbahn. Dadurch lässt sich das Unfallrisiko mit Personen oder Fahrzeugen bei Nachtfahrten deutlich reduzieren.

Grundsätzlich haben beide Varianten der Nachtsichtgeräte ihre Vor- und Nachteile. Wenn du häufig im Dunkeln auf Landstraßen unterwegs bist, ist ein aktiver Nachtsichtassistent sinnvoll. Das Gerät erfasst neben Personen und Tieren auch Fahrzeuge und andere „kalte“ Hindernisse. Ein passives Nachtsichtgerät kann die Sicherheit bei Nachtfahrten in Innenstädten erhöhen. Mithilfe der Wärmebildkamera sind Fußgänger und Radfahrer in beleuchteten Straßen besser für dich sichtbar. Hindernisse, die keine Wärme ausstrahlen, wie beispielsweise Gegenstände auf der Fahrbahn können dir mit dem passiven Nachtsichtgerät aber nicht angezeigt werden

Gut zu wissen: Auch ein aktiver Nachtsichtassistent kann bei Gefahren nicht in das Geschehen eingreifen wie andere Fahrerassistenzsysteme! Deswegen solltest du auch mit Nachtsichtgerät aufmerksam fahren und eine passende Kfz-Versicherung abschließen.

Nachtsichtassistent nachrüsten: Kosten & Alternativen

Ist dein Fahrzeug mit Navigationsgerät oder Bordcomputer ausgestattet, kannst du einen Nachsichtassistenten nachträglich einbauen lassen. Die Kosten für Infrarotkamera und Codierung belaufen sich aber meist auf mehrere Hundert Euro. Ein passives Nachtsichtgerät nachrüsten ist oft günstiger, weil keine Infrarotscheinwerfer zum Einsatz kommen. Der Einbau eines Nachtsichtassistenten sollte wegen der empfindlichen Technik in der Werkstatt erfolgen.

Eine preiswerte Alternative zum Nachtsichtassistenten ist eine sogenannte Dash-Cam mit Nachtsicht-Funktion. Aber vorsichtig: Dash-Cams dürfen nicht dauerhaft eingeschaltet sein – sie verstoßen gegen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung! Es gibt auch Rückfahrkameras mit Nachtsicht-Funktion – diese Systeme können beim Einparken im Dunkeln helfen. Beide Varianten können aber nicht den richtigen Nachtsichtassistenten fürs Auto ersetzen.

Welche Autohersteller bieten Nachtsichtassistenten serienmäßig an?

Nicht in allen Fahrzeugen ist ein Nachtsichtgerät serienmäßig verfügbar, sondern häufig eine teure Sonderausstattung. Der BMW Nachtsichtassistent und der Nachtsichtassistent von Mercedes sind seit 2006 auf dem Markt. Die Geräte erkennen Gegenstände bis 150 Meter (Mercedes-Nachtsichtassistent) und 300 Meter Entfernung (BMW-Night-Version). Auch andere Hersteller haben das Assistenzsystem verfügbar (zum Beispiel VW Nachtsichtassistent oder Audi Nachtsichtassistent). Die Funktionsweise ist ähnlich: Einige Systeme senden akustische Signale, um den Fahrer zu warnen.

FAQ zum Nachtsichtassistenten

Antworten auf die wichtigsten Fragen bekommst du hier.

  • Was ist ein Nachtsichtassistent?

    Nachtsichtassistenten erkennen Hindernisse in der Dunkelheit schneller. Das Fahren bei Nacht ist mit einem Nachtsichtgerät sicherer und das Unfallrisiko geringer.

  • Wann ist ein Nachtsichtassistent im Auto sinnvoll?

    Ein Nachtsichtgerät lohnt sich auf unbeleuchteten Straßen, um Wild und liegengebliebene Fahrzeuge zu erkennen. Auch in beleuchteten Innenstädten unterstützt ein Nachtsichtassistent bei der Erfassung von Fußgängern und Radfahrern.

  • Wie lässt sich ein Nachtsichtassistent nachrüsten?

    In Fahrzeugen mit Navigationsgerät oder Bordcomputer lässt sich einfach ein Nachtsichtgerät nachrüsten. Der Einbau einer Infrarotkamera und die Codierung des Systems können teuer sein. Weitaus günstiger ist das Nachrüsten einer Wärmebildkamera als passives Nachtsichtgerät.

  • Was ist der Unterschied zwischen einem aktiven und passiven Nachtsichtassistenten?

    Ein aktives Nachtsichtgerät verwendet einen Infrarotscheinwerfer und sendet unsichtbare Infrarotstrahlen aus. Der Vorteil: Das Gerät kann warme und kalte Objekte erkennen. Passive Nachtsichtassistenten verfügen über eine Infrarotkamera und erkennen ausschließlich warme Objekte.

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