Kfz-Versicher­ung Steuer­erklärung

Wann du die Kosten deiner Kfz-Versicherung von der Steuer absetzen kannst und was dabei wichtig ist.

Du willst deine Kfz-Haftpflicht, Teilkasko oder Vollkasko in der Steuererklärung angeben? Ob und wie das geht, hängt unter anderem davon ab, ob du angestellt oder selbstständig bist. Die wichtigsten Infos zu Autoversicherung und Steuererklärung.

Frau mit Notebook

[Stand 01/2024]

Das Wichtigste zusammengefasst

  • Du kannst die Beitragskosten deiner Autoversicherung in der Steuererklärung angeben. Je nachdem, ob du angestellt oder selbstständig bist, gibt es dafür unterschiedliche Regelungen.
  • Arbeitnehmer können die Beiträge ihrer Kfz-Haftpflichtversicherung steuerlich geltend machen. Bei Selbstständigen gilt das auch für Teilkasko und Vollkasko.
  • Wenn du dein Auto privat nutzt, gibst du die Ausgaben für deine Kfz-Haftpflicht in der "Anlage Vorsorgeaufwand" unter "Unfall- und Haftpflichtversicherungen" an. Bei der Einkommenssteuererklärung 2023 ist das in Zeile 46.
  • Die Kfz-Versicherung absetzen kannst du nur, wenn du Versicherungsnehmer und Fahrzeughalter bist. Läuft der Vertrag für dein Auto über eine andere Person, hast du nicht die Möglichkeit, die Beiträge in deiner Steuererklärung anzugeben.

Kfz-Versicherung absetzen: Allgemeine Bedingungen

Von der Steuer kannst du deine Autoversicherung absetzen, wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind:

  • Du hast ein steuerpflichtiges Einkommen für das gleiche Steuerjahr.
  • Du bist selbst der Versicherungsnehmer und Fahrzeughalter.

Treffen beide Punkte auf dich zu, kannst du die Kfz-Haftpflicht in deiner Steuererklärung angeben. Als Beleg reicht zum Beispiel eine Kopie der jährlichen Beitragsbescheinigung deiner Autoversicherung beim Finanzamt aus.

Wichtig: Weitere Kfz-Versicherungen wie zum Beispiel ein Schutzbrief können nicht steuerlich abgesetzt werden. Der Grund: Das Finanzamt berücksichtigt nur Versicherungen, die deine persönlichen Lebensrisiken abdecken. In der Steuererklärung angeben kannst du zum Beispiel deine Unfallversicherung oder Privathaftplicht. Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch deine Hausratversicherung steuerlich absetzbar.

Wer kann die Kfz-Versicherung von der Steuer absetzen?

Die Kfz-Versicherung von der Steuer absetzen kannst du nur, wenn du gleichzeitig Versicherungsnehmer und Halter des Fahrzeugs bist. Welche Autoversicherungen du in der Steuererklärung angeben kannst, hängt außerdem davon ab, ob du angestellt oder selbstständig bist. Und davon, ob du das versicherte Fahrzeug privat oder beruflich nutzt.

Welche Regeln gelten für Arbeitnehmer?

Du bist festangestellt? Dann kannst du die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflicht für dein Auto in der Einkommenssteuererklärung geltend machen. Hast du zusätzlich eine Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung abgeschlossen, sind die Beiträge nicht steuerlich absetzbar.

Welche Regelungen gelten für Selbstständige?

Wenn du deine Kfz-Versicherung absetzen willst und selbstständig bist, kannst du nicht nur deine Kfz-Haftpflichtversicherung in der Steuererklärung angeben. Sondern auch Vollkasko oder Teilkasko. Vorausgesetzt natürlich, du hast für dein Auto eine Kaskoversicherung abgeschlossen.

Wo trage ich die Kfz-Versicherung in der Steuererklärung ein?

In welcher Anlage du die Beitragskosten deiner Kfz-Versicherung einträgst, hängt davon ab, ob du sie als Werbungskosten oder Sonderausgaben von der Steuer absetzt:

  • Nutzt du das versicherte Auto ausschließlich für berufliche Zwecke, gibst du die Kfz-Haftpflicht-Beiträge als Werbungskosten in der Steuererklärung an. Und zwar in der "Anlage N" bei "Weitere Werbungskosten". Im Formular zur Einkommenssteuererklärung 2023 vermerkst du die Kosten in Zeile 64 ("Fähr- und Flugkosten bei Wegen zwischen Wohnung und erster Tätigkeitsstätte / Sammelpunkt / weiträumigem Tätigkeitsgebiet").
  • Nutzt du das versicherte Auto nur privat, setzt du die Beiträge der Kfz-Haftpflicht als Sonderausgaben von der Steuer ab. Die Kosten gibst du in der "Anlage Vorsorgeaufwand" unter "Weitere sonstige Vorsorgeaufwendungen" an. Im Formular zur Einkommenssteuererklärung 2023 vermerkst du deine Aufwendungen in Zeile 46 ("Unfall- und Haftpflichtversicherungen sowie Risikoversicherungen, die nur für den Todesfall eine Leistung vorsehen"). Hier trägst du auch andere Unfall- und Haftpflichtversicherungen ein, zum Beispiel deine Privathaftpflicht.
  • Nutzt du das versicherte Auto privat und beruflich, ist der private Anteil der Kfz-Haftpflicht als Sonderausgaben und der berufliche Anteil als Werbungskosten steuerlich absetzbar.

Tipp: Nutzt du die Entfernungspauschale ("Pendlerpauschale"), deckt sie auch die anteiligen Versicherungskosten ab. Mit der Pauschale rechnet das Finanzamt dir für jeden Kilometer, den du für den einfachen Weg zur Arbeit zurücklegst, 30 Cent an. Ab dem 21. Kilometer sind es 38 Cent. Die Kosten deiner Kfz-Haftpflicht darfst du trotzdem nochmal in voller Höhe als Sonderausgaben in deiner Steuererklärung aufführen.

Welche Möglichkeiten gibt es für Selbstständige?

Du bist selbstständig und nutzt das versicherte Auto als Betriebsfahrzeug? Dann kannst du die Beiträge deiner Kfz-Haftpflicht-, Teilkasko- oder Vollkaskoversicherung als Betriebskosten von der Steuer absetzen. Vorausgesetzt, der Pkw gehört zu deinem Betriebsvermögen.

In diesem Fall gibst du die Versicherungsbeiträge in der "Anlage Einnahmenüberschussrechnung (EÜR)" unter "Kraftfahrzeugkosten und andere Fahrtkosten" an. Im Formular zur Einnahmenüberschussrechnung für das Kalenderjahr 2023 findest du diesen Abschnitt ab Zeile 59.

Dein Auto ist nicht Teil des Betriebsvermögens? Dann kannst du die Kfz-Versicherung anteilig über eine sogenannte Nutzungseinlage absetzen.

Wieso erreiche ich durch das steuerliche Absetzen der Kfz-Versicherung oft keine Steuererleichterung? 

Ob das Absetzen der Kfz-Versicherung dir tatsächlich eine Steuerersparnis bringt, hängt von deinem Einkommen ab. Angestellte können pro Jahr höchstens 1.900 Euro als sonstige Vorsorgeaufwendungen absetzen. Bei Selbstständigen sind es maximal 2.800 Euro.

Zu den Vorsorgeaufwendungen zählen aber nicht nur deine Kfz-Haftpflicht-Kosten, sondern auch Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherungen. Wer gut verdient, erreicht den Höchstbetrag meist schon mit dem Krankenversicherungsbeitrag. Deswegen bringt das Absetzen der Autoversicherung oft keine steuerliche Entlastung. Wer dagegen ein geringes Einkommen hat und die Kfz-Versicherung in der Steuererklärung berücksichtigt, kann eine Steuererleichterung erhalten.

Welche Unterlagen brauche ich, um die Kfz-Versicherung abzusetzen?

Wenn du deine Kfz-Versicherung in der Steuererklärung absetzen willst, brauchst du für das Finanzamt einen Nachweis über die gezahlten Beiträge des jeweiligen Steuerjahres. Als Belege sind diese Unterlagen geeignet:

  • jährliche Beitragsrechnung deiner Autoversicherung (in Kopie)
  • Kfz-Versicherungsvertrag inklusive Kontoauszüge, die deine Beitragszahlungen belegen (als Kopien)

Egal, ob du deine Einkommenssteuererklärung per Post oder über das Online-Portal ELSTER an das Finanzamt sendest: Belege und Quittungen musst du nur auf Nachfrage einreichen. Deswegen legst du deiner Steuererklärung die Nachweise deiner Kfz-Versicherung nicht bei. Bewahre die Unterlagen aber sicherheitshalber zehn Jahre auf. Innerhalb dieses Zeitraums kann das Finanzamt die Vorlage einfordern.

Kann ich die Kfz-Versicherung auch nachträglich steuerlich geltend machen?

Ja, du kannst die Kosten deiner Kfz-Versicherung nachträglich absetzen. Am besten innerhalb der einmonatigen Einspruchsfrist, die jeder Steuerzahler nach Erhalt des Steuerbescheids vom Finanzamt hat. In dieser Zeit lässt sich der Bescheid meist problemlos ändern.

FAQ zu Kfz-Versicherung Steuererklärung

Antworten auf die wichtigsten Fragen bekommst du hier.

  • Wo wird die Kfz-Versicherung in der Steuererklärung angegeben?

    Wo du die Beiträge deiner Autoversicherung in der Steuererklärung einträgst, kommt darauf an, ob du sie als Sonderausgaben oder Werbungskosten geltend machst.

    • Als Sonderausgaben setzt du die Beiträge deiner Kfz-Haftpflicht ab, wenn du das versicherte Auto ausschließlich privat nutzt. Die Kosten trägst du in der "Anlage Vorsorgeaufwand" unter "Weitere sonstige Vorsorgeaufwendungen" ein.
    • Als Werbungskosten machst du deine Kfz-Haftpflicht-Beiträge steuerlich geltend, wenn du das versicherte Fahrzeug für berufliche Zwecke nutzt. Dafür trägst du die Ausgaben in "Anlage N" bei "Weitere Werbungskosten" ein.
  • Kann man die Kfz-Versicherung steuerlich absetzen?

    Ja, du kannst die Beiträge deiner Kfz-Versicherung von der Steuer absetzen. Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, die gesetzlich vorgeschriebene Kfz-Haftpflichtversicherung steuerlich geltend zu machen. Für Selbstständige gilt das auch für Teilkasko und Vollkasko.

  • Wer kann die Kfz-Versicherung steuerlich absetzen?

    Die Autoversicherung absetzen kann die Person, die zugleich Versicherungsnehmer und Halter des Fahrzeugs ist. Das heißt: Läuft die Versicherung deines Pkw zum Beispiel über deinen Partner, kannst du die Beitragskosten nicht in deiner Steuererklärung absetzen.

  • Können mehrere Fahrzeuge von der Steuer abgesetzt werden?

    Ja, das ist möglich. Auch die Kfz-Haftpflichtversicherung deines Zweitwagens oder weiterer Autos kannst du dir steuerlich anrechnen lassen. Vorausgesetzt, du bist der Versicherungsnehmer und Halter der Fahrzeuge.

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