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Innerorts geblitzt: Das sind die Strafen

Das passiert, wenn ein Blitzer dich innerorts erwischt und was der Bußgeldkatalog vorsieht.

Auf allen deutschen Straßen in geschlossenen Ortschaften gelten Tempolimits. Leider passiert es auch einem umsichtigen Autofahrer ab und an, dass er innerorts geblitzt wird und dann ein Bußgeld zu bezahlen hat. Wir zeigen dir, welche Regeln dafür gelten.

Mann und Frau im Auto

[Stand 11/2023]

Das Wichtigste zusammengefasst

Innerorts geblitzt zu werden, zieht in der Regel ein empfindliches Bußgeld und oft auch Punkte und Fahrverbote nach sich. Geschlossene Ortschaften gelten als besonders schützenswerte Bereiche und so wird auch schon eine leichte Geschwindigkeitsüberschreitung mit einem Bußgeld bestraft.

Das Bußgeld ist gestaffelt und beginnt bei 30 Euro für Übertretungen bis 10 km/h. Der Bußgeldkatalog für Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts sieht bei 21 km/h zu viel erstmals  einen Punkt vor. Bei gleichzeitigen Gefährdungen, Sachbeschädigungen oder wiederholten Verstößen sowie bei Fahranfängern drohen zusätzliche Strafen.

Ein stationärer oder mobiler Blitzer innerorts kann durch verschiedene Technologien die Geschwindigkeit messen und den Täter identifizieren. Dabei wird aber immer eine Toleranz von 3 km/h abgezogen. Sie kann aufgrund der engen Staffelung mitunter einen großen Unterschied ausmachen.

Wer innerorts zu schnell war und geblitzt wurde, kann das anfechten. Gegen einen Bußgeldbescheid wegen zu schnellem Fahren kann innerhalb von zwei Wochen schriftlich Einspruch eingelegt werden. Es empfiehlt sich aber das Hinzuziehen eines Rechtsbeistandes, denn nur er erhält Akteneinsicht.

Welche Tempolimits gelten innerorts?

Grundsätzlich gilt in geschlossenen Ortschaften eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h. Jedes gelbe Ortseingangsschild ist somit auch gleichzeitig ein Hinweis auf diese Tempogrenze. Zusätzlich können weitere Schilder gelten, die die Geschwindigkeit angeben – zum Beispiel in 30er-Zonen oder in einem verkehrsberuhigten Bereich. Wer diese Schilder nicht beachtet, wird gerne mal innerorts geblitzt.

Was sind geschlossene Ortschaften? Darunter versteht man Wohnhäuser, die in einem wohnlichen Zusammenhang stehen – sprich Dörfer und Städte. Sie werden durch ein gelbes Ortseingangsschild gekennzeichnet und man bekommt ein Bußgeld, wenn man innerorts zu schnell war. Daneben gibt es offene Ortschaften, die mit einem grünen Schild gekennzeichnet werden und in denen man trotzdem noch außerorts unterwegs ist.

Toleranzabzug innerorts

Wer innerorts geblitzt wurde, kommt manchmal um eine höhere Strafe herum, wenn der sogenannte Toleranzabzug günstig ausfällt. Er beträgt bei einer Geschwindigkeit bis 100 km/h drei km/h und darüber hinaus drei Prozent der gemessenen Geschwindigkeit. So sollen Messungenauigkeiten ausgeglichen werden.

Wenn du also mit 72 km/h in der 50er-Zone geblitzt wurdest, werden 3 km/h abgezogen und es gelten dann 69 km/h als maßgeblich für den Bußgeldkatalog für Geschwindigkeitsüberschreitung. In diesem Fall bleiben dir Punkt und Fahrverbot erspart. Wirst du mit 42 km/h in der 30er-Zone geblitzt, bleiben nach Toleranzabzug noch 39 km/h und damit ein geringeres Bußgeld.

Auf welche Art wird innerorts geblitzt?

Es gibt verschiedene Technologien zur Geschwindigkeitsmessung, die durch die Polizei oder die Kommunen eingesetzt werden. Stationäre Blitzer stehen innerorts meist an Unfallschwerpunkten und vor besonders gefährdeten Stellen, zum Beispiel Schulen oder Altenheimen. So ein Blitzer fertigt die wohlbekannten Fotos an, die niemand gern in der Post hat.

Am bekanntesten sind sicher die Starenkästen, also fest installierte Radarmessgeräte. Außerdem gibt es in die Fahrbahn eingelassene Induktionsstreifen oder die sogenannten Piezosensoren, die sogar von Radfahrern ausgelöst werden können.

Wer innerorts zu schnell unterwegs ist, kann aber auch durch mobile Blitzer erfasst werden. Die Radarfallen auf Stativen oder Laserpistolen werden unmittelbar von Beamten bedient und in der Regel wird der ertappte Fahrer direkt herausgewunken. Das Bußgeld wird aber nicht von der Art der Messung beeinflusst.

Neben den bekannten mobilen Radarfallen, den Laserpistolen der Beamten und den aufgestellten Lichtschranken gibt es auch noch die sogenannten Provida-Fahrzeuge. Dabei wird der Verstoß aus einem Polizeifahrzeug heraus durch Sensoren gemessen und per Video dokumentiert.

Vorsicht vor illegalen Blitzer-Stör-Techniken

Natürlich möchte es jeder vermeiden, innerorts geblitzt zu werden. Die Verwendung verbotener Technologien ist aber der falsche Weg. Wer Radarwarner-Apps oder Laser-Störgeräte nutzt, muss mit einem Bußgeld von 75 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen.

Selbst die Nutzung eines Navigationsgeräts mit integrierter Blitzer-Warnung ist verboten – sogar dann, wenn du diese Funktion gar nicht aktiviert hast. Apparate, um Laser- und Radarstrahlen zu stören, können außerdem konfisziert und vernichtet werden. Es ist deswegen sicherer und vernünftiger, sich einfach an die Tempolimits zu halten, wenn man nicht innerorts geblitzt werden möchte.

Innerorts zu schnell: Diese Strafen drohen

Wenn du schon einmal innerorts geblitzt wurdest, dann weißt du, dass eine Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts richtig teuer werden kann. Schon bei einer Überschreitung von weniger als 10 km/h gibt es ein Bußgeld innerorts. Wer richtig schnell rast, verliert nicht nur Hunderte von Euro, sondern auch die Fahrerlaubnis für ein Vierteljahr.

Fährst du innerorts 15 km/h zu schnell, kostet das schon 50 Euro Bußgeld. Mit 50 in der 30er-Zone innerorts geblitzt werden, kostet 70 Euro. Mehr als 20 km/h zu schnell innerorts bringen außerdem mindestens einen Punkt in Flensburg.

Übersicht Bußgeldkatalog Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts

Übersicht Bußgeldkatalog Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts
Diese Konsequenzen ziehen Geschwindigkeitsüberschreitungen innerorts mit sich. © Allianz Direct

Verdopplung des Bußgeldes bei Vorsatz

Liegt ein Bußgeld über 55 Euro und fand der Verstoß gegen das Tempolimit vorsätzlich statt, dann kann das Bußgeld unter Umständen verdoppelt werden. Bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung von mehr als 40 Prozent gehen die Behörden meist von Vorsatz aus. Wirst du also innerorts mit 75 km/h geblitzt, erfüllst du die beiden Voraussetzungen schon.

Besondere Situationen im Straßenverkehr

Oft wird der Blitzer innerorts dort aufgestellt, wo besondere Situationen vorsichtiges Fahren erfordern. Um die Verkehrsteilnehmer dazu zu bringen, sich daran zu halten, wird an solchen Stellen oft geblitzt. In manchen Situationen wird sogar eine zusätzliche Strafe verhängt.

An Gefahrenstellen innerorts geblitzt

Angekündigte Gefahrenstellen wie Kreuzungen oder Bahnübergänge sollen zu umsichtigem Fahren anhalten. Wer hier innerorts zu schnell ist, riskiert weitere 100 Euro wegen unangepasster Geschwindigkeit zusätzlich zu dem Betrag, den der Bußgeldkatalog wegen überhöhtem Tempos vorsieht.

Innerorts geblitzt bei schlechter Sicht

Ähnlich wie bei den eben genannten Gefahrenstellen verhält es sich auch bei schlechter Sicht. Nebel, Regen oder Schnee sind ein guter Grund dafür, auf die Bremse zu treten. Wer es nicht tut, muss nicht nur das reguläre Bußgeld tragen, sondern auch die Erhöhungen wegen unangepasster Geschwindigkeit, Personengefährdung oder sogar Sachbeschädigung.

Geblitzt im verkehrsberuhigten Bereich

Grundsätzlich gelten in einem verkehrsberuhigten Bereich die gleichen Regeln wie bei jeder anderen Geschwindigkeitsüberschreitung innerorts. Dort kommt es aber oft viel schneller zu Gefährdungen von Fußgängern oder Radfahrern. Deswegen kann es neben dem normalen Bußgeld noch zu zusätzlichen Strafen kommen, wenn du beispielsweise in der Spielstraße geblitzt wirst.

So werden bei Gefährdung Dritter noch mal 120 Euro und ein Punkt in Flensburg fällig. Bei Sachbeschädigung sind es 145 Euro plus der Punkt. Dazu kommen natürlich die Schadenersatzansprüche der geschädigten Personen, für die in der Regel eine gute Autoversicherung aufkommt.

Geblitzt in der Probezeit

Besonders ärgerlich ist es, wenn du in der Probezeit geblitzt wurdest. Dann werden nämlich nicht nur die Strafen laut Bußgeldkatalog fällig. Solltest du mehr als 21 km/h zu schnell gewesen sein, verlängert sich außerdem deine Probezeit um zwei Jahre und ein Aufbauseminar wird fällig. Mehr zum Thema erfährst du hier: "Geblitzt in der Probezeit"

Wiederholungstäter: Schon wieder geblitzt?

Alle Maßnahmen des Bußgeldkatalogs – innerorts wie außerorts – dienen der Verkehrserziehung der Bürger. Folglich werden scheinbar unbelehrbare Wiederholungstäter besonders bestraft. Wer zweimal innerhalb eines Jahres innerorts geblitzt wurde und beide Male mehr als 26 km/h zu schnell war, erhält eine höhere Strafe als normalerweise für die Einzelverstöße vorgesehen.

Warst du also zweimal in einem Jahr innerorts zu schnell und hat dich ein Blitzer innerorts mit jeweils mehr als 26 km/h zu viel erwischt, erhältst du einen zusätzlichen Monat Fahrverbot. In schweren Fällen können Wiederholungstäter noch zu einer MPU (medizinisch-psychologische Untersuchung) geschickt werden.

Innerorts geblitzt: Kann ich mich wehren?

Hat dich ein Blitzer innerorts geblitzt, obwohl gar kein Verstoß vorlag? Oder meinst du, die Messung ist zu ungenau oder erfolgte unsachgemäß? Dann kannst du natürlich gegen den Bußgeldbescheid Einspruch einlegen. Dafür hast du aber nur zwei Wochen Zeit und der Einspruch muss schriftlich erfolgen.

Bist du innerorts geblitzt worden, solltest du den Bescheid und die Messung selbst zuerst auf die häufigsten Fehler überprüfen. Dazu zählen folgende:

  • Der Fahrer ist auf dem Blitzerfoto nicht eindeutig zu erkennen.
  • Der Blitzer wurde falsch aufgestellt.
  • Die Messung wurde unsachgemäß ausgeführt.
  • Der Blitzer wurde nicht richtig geeicht.

Weitere Schritte und Bedingungen für deinen Einspruch gegen ein Bußgeld innerorts findest du in diesem Beitrag zum Thema "Einspruch Bußgeldbescheid".

FAQ zu Innerorts geblitzt

Antworten auf die wichtigsten Fragen bekommst du hier.

  • Was passiert bei 20 km/h innerorts zu schnell?

    Der Bußgeldkatalog sieht für eine Überschreitung von 16-20 km/h innerorts ein Bußgeld von 70 Euro vor, solange keine zusätzliche Gefährdung oder Beschädigung vorlag. Eine Übertretung von 20 km/h ist somit das Maximum, bei dem du noch ohne Punkt in Flensburg oder Fahrverbot davonkommst.

  • Was kostet zu schnell fahren innerorts?

    Der Bußgeldkatalog für Geschwindigkeitsüberschreitung sieht innerorts eine recht enge Staffelung vor. Bis 10 km/h gibt es ein Bußgeld von 30 Euro. Danach staffelt sich das Bußgeld in Schritten von 5 km/h und ab 31 km/h in Schritten von 10 km/h. Alle Verstöße mit mehr als 70 km/h werden mit der höchstmöglichen Strafe sanktioniert.

  • Wird man mit 55 km/h geblitzt?

    Rein rechtlich bist du auch mit 55 km/h in einer 50er-Zone innerorts zu schnell unterwegs. Allerdings dürfte ein Blitzer bei einer solch geringen Übertretung kaum auslösen. Sowohl stationäre als auch mobile Blitzer werden meist so eingestellt, dass sie erst ab einer höheren Übertretung auslösen. Eine Garantie gibt es dafür aber nicht.

  • Wie schnell darf ich innerorts fahren?

    Oft wird man innerorts geblitzt, weil man versehentlich zu schnell gefahren ist. Deshalb solltest du gut Acht geben, wie schnell du jeweils sein darfst. In geschlossenen Ortschaften gilt das gelbe Ortseingangsschild auch als 50er-Schild, kann aber durch weitere Schilder ergänzt werden – etwa ein 30er-Schild oder ein blaues Schild für eine verkehrsberuhigte Zone.

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