Frau am Auto mit Warnweste

Verkehrsunfall­statistik in Deutschland: So sicher sind unsere Straßen

Verkehrsunfälle sind ein ernstes Problem auf deutschen Straßen, insbesondere angesichts der steigenden Anzahl von Fahrzeugen und der zunehmenden Verkehrsdichte. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 262.629 Unfälle mit Personenschaden gemeldet.

Um die Verkehrssicherheit in Deutschland besser zu verstehen, haben wir von Allianz Direct eine umfassende Analyse der Verkehrsunfallstatistiken auf Basis des Unfallatlas durchgeführt. Untersucht wurden hierbei ausschließlich Unfälle mit Personenschaden.

Die Top 10 der Verkehrsunfallstatistik in Deutschland

  1. Nordrhein-Westfalen ist Spitzenreiter bei Verkehrsunfällen mit insgesamt 58.062 Unfällen im Jahr 2024, gefolgt von Bayern mit 44.331 Unfällen.
  2. Bremen und das Saarland verzeichnen die niedrigsten Unfallzahlen mit 2.581 bzw. 2.894 Unfällen im Jahr 2024.
  3. Bayern hat mit 429 die meisten tödlichen Unfälle, dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 427 tödlichen Unfällen.
  4. Die gefährlichste Straße Deutschlands ist die Hanauer Landstraße in Frankfurt am Main mit 59 Unfällen im Jahr 2024, darunter 12 mit schweren Verletzungen. 
  5. In der Kieler Straße in Hamburg, die 2022 die gefährlichste Deutschlands war, und in der Vahrenwalder Straße in Hannover gab es zwar die gleiche Gesamtzahl an Unfällen (59), jedoch befanden sich darunter weniger mit schweren Verletzungen.
  6. Die Trierer Straße in Aachen, Deutschlands gefährlichste Straße im Vorjahr, liegt mit 58 Unfällen 2024 bundesweit auf Rang 4.
  7. Die Vahrenwalder Straße auf Rang 3 und die Frankfurter Allee auf Rang 9 sind die einzigen Straßen, die 2022, 2023 und 2024 unter den Top 10 waren.
  8. Die gefährlichste Uhrzeit ist 16:00 Uhr mit 11.165 gemeldeten Unfällen – zur typischen Feierabend- und Abholzeit an Schulen.
  9. Die häufigste Unfallart ist die Kollision mit einem einbiegenden, abbiegenden oder kreuzenden Fahrzeug: 69.313 Unfälle ereigneten sich 2024 auf diese Art und Weise.
  10. Die häufigste Unfallursache in Deutschland ist das Abbiegen, Wenden oder Einfahren in den Verkehr, mit 52.530 registrierten Fällen im Jahr 2024.

Diese Daten verdeutlichen regionale Unterschiede sowie die besonderen Gefahren an stark frequentierten Orten wie Schulen und Krankenhäusern.

Die gefährlichsten Bundesländer im Straßenverkehr und unfallträchtigsten Standorte in Deutschland

Eine Karte, die den Anteil der Unfälle pro 1.000 Einwohner in jedem Bundesland in Deutschland im Jahr 2024 zeigt, aufgeschlüsselt nach Schweregrad (tödlich/verletzt).
Die gefährlichsten Bundesländer in Deutschland, gemessen an der Zahl der Unfälle pro 1.000 Einwohner (2024).

Unsere Analyse zeigt, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern in Bezug auf die Anzahl der Verkehrsunfälle gibt.  In Schleswig-Holstein gab es 2024 die meisten Unfälle pro Kopf (3,89 pro 1.000 Einwohner), während es in Thüringen die wenigsten gab (nur 2,51 pro 1.000 Einwohner).

Wie bereits im Vorjahr verzeichnete Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 58.062 Unfällen die höchste Unfallzahl in 2024, gefolgt von Bayern mit 44.331 Unfällen. Am wenigsten Unfälle gab es in Bremen (2.581) und im Saarland (2.894). Bayern verzeichnet die meisten tödlichen Unfälle (429), während Nordrhein-Westfalen mit 427 tödlichen Unfällen knapp dahinter liegt. Auch bei Unfällen mit schwerverletzten Personen liegen die beiden Bundesländer auf den ersten Plätzen. So gab es in Nordrhein-Westfalen die meisten Unfälle mit schwerverletzten Personen (8.593), dicht gefolgt von Bayern (7.131).

Unsere Auswertungen weisen darauf hin, dass in bevölkerungsreichen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Bayern ein erhöhtes Risiko für Verkehrsunfälle besteht. Diese Regionen sind nicht nur dicht besiedelt, sondern gelten auch als wichtige Wirtschaftszentren, in denen täglich Millionen von Menschen pendeln. Das hohe Verkehrsaufkommen in Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet oder dem Großraum München führt zu einer starken Belastung des Straßennetzes und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit von Unfällen. 

Im Gegensatz dazu weisen die weniger bevölkerungsreichen und verkehrstechnisch weniger beanspruchten Bundesländer wie Bremen und das Saarland deutlich geringere Unfallzahlen auf.

Die 10 gefährlichsten Straßen in Deutschland

Eine Karte und Tabelle mit den gefährlichsten Straßen in Deutschland, aufgeschlüsselt nach Schweregrad (tödlich/verletzt).
Die gefährlichsten Straßen in Deutschland (2024).

Ein genauer Blick auf die Straßen mit den meisten Unfällen in Deutschland zeigt, dass einige besonders gefährdet sind. Diese Straßen weisen ein hohes Verkehrsaufkommen und oft auch hohe Geschwindigkeiten auf, was das Risiko für Unfälle deutlich erhöht.

An erster Stelle stehen die Hanauer Landstraße in Frankfurt am Main, die Kieler Straße in Hamburg und die Vahrenwalder Straße in Hannover mit jeweils 59 Unfällen in 2024. Alle drei Straßen verzeichnen eine hohe Anzahl von Unfällen mit leichten Verletzungen, was auf ein stark frequentiertes Verkehrsaufkommen hinweist. 

Die Hanauer Landstraße verzeichnete mit insgesamt 12 Unfällen mit schweren Verletzungen zudem die höchste Anzahl an Unfällen mit schwerverletzten Personen in Deutschland. Die Hauptverkehrsstraße ist besonders wegen ihres hohen Verkehrsaufkommens und ihrer Bedeutung als wichtige Ausfallstraße im Osten gefährdet.

Die Kieler Straße in Hamburg war 2022 die gefährlichste Straße Deutschlands, lag 2023 auf Rang 11 und ist nun erneut eine der drei Straßen mit der höchsten Unfallzahl. Von den insgesamt 59 Unfällen auf dieser Straße, hatten 4 Unfälle Schwerverletzte zur Folge.

 

Weitere unfallträchtige Straßen

Ebenfalls unter den gefährlichsten Straßen befindet sich die Trierer Straße in Aachen, auf der 58 Unfälle registriert wurden. Diese Straße, die zu den Hauptverkehrsadern der Stadt gehört, hatte im Vorjahr die meisten Unfälle mit Personenschaden in Deutschland verzeichnet. Auch im Jahr 2024 kam es dort wieder zu einer signifikanten Anzahl an Unfällen, darunter zu einem tödlichen Unfall.

Auch die Hammer Straße in Münster gehört mit 57 Unfällen zu den gefährlichsten Straßen Deutschlands. Die Straße gilt als zentrale Verkehrsader der Universitätsstadt und trägt erheblich zum innerstädtischen Verkehrsfluss bei, was die Unfallwahrscheinlichkeit erhöht. Darüber hinaus verzeichnete die Cuxhavener Straße in Hamburg insgesamt 56 Unfälle im Jahr 2024, was sie ebenfalls zu einem Hotspot für Verkehrsunfälle macht. Besonders für Pendler aus Stade gilt die Bundesstraße als wichtige Verkehrsader, was ein höheres Verkehrsaufkommen und damit eine höhere Unfallgefahr bedeutet.

Weitere gefährliche Straßen sind die Straße Am Leineufer in Dresden mit 50 Unfällen und die Friedrichstraße in Berlin mit 49 Unfällen. Beide Straßen gelten als verkehrsreiche Durchgangsstraßen, was ihre hohe Unfallrate erklärt. Außerdem gehören die Frankfurter Allee in Berlin mit 47 Unfällen sowie die Kieler Straße in Hamburg mit 46 Unfällen ebenfalls zu den gefährlichsten Straßen in Deutschland.

 

Daten zu den gefährlichsten Straßen in den einzelnen Bundesländern kannst du in dieser Datei einsehen: Gefährlichste Straßen nach Bundesland (Google Sheet Link)

Die häufigsten Unfallarten in Deutschland

Ein Blasendiagramm, das die häufigsten Kollisionsarten in Deutschland in der Reihenfolge von am häufigsten bis am wenigsten häufig zeigt.
Die häufigsten Kollisionsarten in Deutschland laut BASt (2024).

Unsere Analyse zeigt, dass bestimmte Unfallarten in Deutschland besonders häufig vorkommen. Die häufigste Unfallart ist die Kollision mit einem anderen Fahrzeug, das in eine Straße einbiegt oder diese überquert, mit insgesamt 69.313 registrierten Fällen. 

Nach dieser häufigen Unfallart folgen Unfälle anderer Art (alle Unfallarten außer den im Ranking spezifizierten) mit 45.422 Fällen und Auffahrunfälle mit 42.415 Fällen, bei denen ein Fahrzeug auf ein vorausfahrendes oder wartendes Fahrzeug auffährt. Auffällig ist auch die Anzahl der Unfälle, bei denen Fußgänger beteiligt sind: Insgesamt wurden 21.304 solcher Unfälle erfasst. 

Das Abkommen von der Fahrbahn nach rechts ist mit insgesamt 20.825 Unfällen ebenfalls eine häufig vorkommende Unfallart, wobei das Abkommen von der Fahrbahn nach links mit nur 12.800 Fällen deutlich seltener auftritt. Dies lässt sich mutmaßlich darauf zurückführen, dass Autofahrer im Rechtsverkehr bei Ablenkung oder Notfallsituationen eher nach rechts ausweichen. 

Neben Kollisionen mit einbiegenden oder kreuzenden Fahrzeugen gehören auch andere Arten von Zusammenstößen zu den häufigsten Unfallarten. Im Jahr 2024 gab es insgesamt 18.332 Kollisionen mit einem entgegenkommenden Fahrzeug und 14.567 Kollisionen mit haltenden, geparkten oder anfahrenden Fahrzeugen. Auch seitliche Kollisionen kamen mit insgesamt 14.764 Fällen häufig vor. Die wenigsten Zusammenstöße gab es mit einem Hindernis auf der Fahrbahn, bei denen 2.878 Unfälle gezählt wurden. 

 

Die häufigsten Unfallarten nach Bundesland

Wenn wir uns die häufigsten Unfallursachen in den einzelnen Bundesländern ansehen, zeigen sich sowohl Gemeinsamkeiten als auch interessante Unterschiede. In fast allen Bundesländern dominiert der Zusammenstoß mit einem Fahrzeug, das in eine Straße einbiegt oder diese überquert. Diese Art von Unfall tritt besonders in urbanen Gebieten, wo es eine hohe Dichte an Kreuzungen und Abbiegesituationen gibt, auf. Zum Beispiel verzeichnete Nordrhein-Westfalen mit 13.106 Fällen die höchste Anzahl solcher Unfälle.

Auf der anderen Seite sehen wir in Stadtstaaten wie Berlin und Hamburg eine höhere relative Häufigkeit von Unfällen mit Fußgängern im Vergleich zu größeren Bundesländern. Dies könnte darauf hindeuten, dass in diesen Regionen die Verkehrsinfrastruktur und das Verhalten von Verkehrsteilnehmenden anders gestaltet sind, möglicherweise aufgrund eines höheren Anteils von Fußgängern an der Gesamtzahl der Verkehrsteilnehmer.

Einige Bundesländer wie Bayern und Nordrhein-Westfalen sind durch ein hohes Verkehrsaufkommen und dichte Straßen geprägt, was zu einer Vielzahl von verschiedenen Unfalltypen führt. Andere Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg sind tendenziell weniger dicht besiedelt, was sich in einer geringeren Gesamtzahl von Unfällen widerspiegelt. In den weniger dicht besiedelten Bundesländern waren jedoch spezifische Unfalltypen häufiger, die mit dem Verlassen der Fahrbahn verbunden sind. Dies deutet darauf hin, dass die geographischen und infrastrukturellen Unterschiede eine signifikante Rolle bei der Art und Häufigkeit von Verkehrsunfällen spielen.

Eine tabellarische Übersicht über die häufigsten Kollisionsarten in jedem Bundeland, geordnet von der häufigsten zur seltensten.
Eine Tabelle mit den häufigsten Kollisionsarten nach Bundesländern (2024).

Die häufigsten Unfallursachen in Deutschland

Ein Blasendiagramm, das die häufigsten Unfallursachen in Deutschland in der Reihenfolge von am häufigsten bis am wenigsten häufig zeigt.
Die häufigsten Unfallursachen in Deutschland (2024).

In Deutschland sind Fehler beim Abbiegen, Wenden, Rückwärtsfahren, Ein- oder Anfahren mit insgesamt 52.530 Vorfällen die häufigste Unfallursache. Die zweithäufigste Unfallursache ist das Nichtbeachten der Vorfahrt, was zu 45.489 Unfällen führte.

Auf Platz drei steht ungenügender Abstand, wobei es zu 44.456 Vorfällen kam. Dahinter folgt nicht angepasste Geschwindigkeit, welche 39.583 Unfälle verursachte. Falsche Straßenbenutzung lag mit 24.034 Unfällen auf Rang 5 der häufigsten Ursachen, gefolgt von Alkoholeinfluss als Ursache für 14.458 Unfälle.

Falsches Verhalten gegenüber Fußgängern führte zu insgesamt 14.360 Unfällen und landete damit auf Platz 7 der häufigsten Unfallursachen. Auch Straßenverhältnisse stellen mit 12.704 verursachten Unfällen eine Gefahr dar, ebenso wie Fehler beim Überholen mit insgesamt 11.659 Unfällen. Glätte durch Regen führte zu 5.507 Unfällen und belegt im Ranking damit den zehnten Platz der häufigsten Unfallursachen.

 

Die häufigsten Unfallursachen in den Bundesländern

Die häufigste Unfallursache variiert je nach Bundesland, wobei jedoch in den meisten Bundesländern Unfälle zwischen Fahrzeugen auf der Fahrbahn, am häufigsten vorkommen. In Nordrhein-Westfalen sind solche Unfälle mit 13.106 Fällen besonders häufig. Bayern und Baden-Württemberg folgen mit 10.720 bzw. 8.297 Fällen. Eine signifikante Zahl an Unfällen wird auch durch das Einbiegen oder Überqueren von Straßen verursacht, wie beispielsweise in Nordrhein-Westfalen mit 11.637 Fällen und in Bayern mit 8.962 Fällen.

Eine tabellarische Übersicht über die häufigsten Unfallursachen in jedem Bundesland, in absteigender Reihenfolge der Häufigkeit.
Eine Tabelle mit den häufigsten Unfallursachen nach Bundesländern (2024).

Die Zahl der Verletzten bei Autounfällen ist seit 1990 stetig zurückgegangen

Anteil von Unfällen von 1990 bis 2024, welche Verletzungen zur Folge hatten (in Prozent)

Liniendiagramm des Prozentanteil von Unfällen mit Personenschäden von 1990-2024
Gemeldete Unfälle von 1990 bis 2024

Insgesamt nahm der Anteil der Autounfälle mit Verletzten seit 1990 um fast 15 % ab. Die Zahl der Unfälle sank insofern von über 340.000 im Jahr 1990 auf weniger als 291.000 im Jahr 2024.

Dies kann für eine deutliche Verbesserung der Straßen- und Fahrzeugsicherheit in den letzten drei Jahrzehnten sprechen. So verfügen moderne Fahrzeuge z. B. über Technologien wie Müdigkeitswarner, Spurhalte- und Bremsassistenten, was besonders auf langen Autofahrten das Unfallrisiko senkt.

Allerdings ist die Gesamtzahl der polizeilich gemeldeten Verkehrsunfälle mit und ohne Personenschaden kaum gesunken: sie bleibt stetig zwischen 2.010.000 und 2.512.697.  

Im Jahr 1999 gab es mit insgesamt 395.689 Unfällen mit Verletzung noch die meisten Personenschäden, während die Zahl der Unfälle mit Personenschaden im Jahr 2024 mit 262.629 vergleichsweise gering war. Die Jahre 1994 und 1995 erreichten mit jeweils 392.754 und 388.003 Unfallverletzungen den höchsten Anteil der Unfälle mit Verletzungen innerhalb der letzten drei Jahrzehnte.

Die gefährlichsten Umfelder in Deutschland sind Schulen und Krankenhäuser 2023

Ein Bild, das die Anzahl der an jedem Ort registrierten Unfälle zeigt.
Ein Balkendiagramm, welches die Anzahl der Unfälle im Jahr 2023 im Umfeld von Schulen, Krankenhäusern und weiteren Einrichtungen zeigt.

Die Darstellung zeigt, dass Schulen die höchste Anzahl an Unfällen in ihrer Umgebung aufweisen. Mit insgesamt 58.610 Unfällen im Jahr 2023 im 400m-Umkreis der 32.000 Schulen in Deutschland insgesamt weist diese Einrichtung bundesweit in relativen Zahlen allerdings den zweitbesten Wert auf (1,8 Unfälle pro 400m-Umkreis einer Schule).

Den höchsten relativen Wert an Unfällen pro Gebäude im 400m-Umkreis haben Krankenhäuser. Insgesamt gibt es in Deutschland 2.127 Krankenhäuser in deren 400m-Umkreis sich 2023 6.966 Unfälle in 2023 ereigneten. Das entspricht 3,3 Unfällen im 400m-Umkreis pro Krankenhaus.

Den niedrigsten relativen Wert haben Kindergärten. Im Jahr 2023 gab es 46.306 Unfällen im 400m-Umkreis von 60.000 Kindergärten in Deutschland insgesamt, was 0,77 Unfällen im 400m-Umkreis pro Kindergarten entspricht.

Die Bundesländer mit den schwersten Verkehrsunfällen an Schulen und Krankenhäusern

Eine Karte und Tabelle mit den Bundesländern mit den meisten Unfällen im Umfeld von Schulen, Krankenhäusern und weiteren Einrichtungen, aufgeschlüsselt nach der Schwere der Unfälle.
Eine Karte und eine Tabelle zeigen die Bundesländer mit den meisten Unfällen im Umfeld von Schulen, Krankenhäusern und weiteren Einrichtungen, aufgeschlüsselt nach dem Schweregrad der Unfälle.

Ein tieferer Blick in das Ausmaß der Unfälle in der Umgebung von Schulen, Krankenhäusern oder Pflegeheimen zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Unsere Bewertung basiert auf einem Punktesystem, das tödliche Unfälle sowie Unfälle mit schwerverletzten Personen höher gewichtet als Unfälle mit leichtverletzten Personen.

Nordrhein-Westfalen (NRW) führt diese Liste mit deutlichem Abstand an. Hier wurden 90 tödliche Unfälle, 4.243 Unfälle mit mindestens einer schwerverletzten Person und 30.292 Unfälle mit leichtverletzten Personen registriert. Dies ergibt einen Wert von 52.407 Punkten und zeigt, dass NRW nicht nur die meisten Unfälle, sondern auch die schwerwiegendsten Unfälle an diesen Standorten verzeichnet. 

Bayern folgt auf Platz zwei mit 65 tödlichen Unfällen, 2.033 Unfällen mit Schwerverletzten und 16.615 Unfällen mit Leichtverletzten, womit dies zu einer Punktzahl von 27.430 führt. Auch Baden-Württemberg liegt mit 61 tödlichen Unfällen und einer Punktzahl von 23.815 im oberen Bereich der Skala.

Am sichersten ist es im Saarland, das mit nur 2 tödlichen Unfällen, 110 Unfällen mit Schwerverletzten und 675 Unfällen mit Leichtverletzten den niedrigsten Punktwert von 1.245 erreicht. Ebenso ist Mecklenburg-Vorpommern mit keinem tödlichen Unfall und einer Punktzahl von 1.965 ein positives Beispiel.

Der Wochentag mit den meisten Verkehrsunfällen in der Umgebung von Schulen und Krankenhäusern

Visuelle Darstellung der Anzahl an Unfällen an jedem Tag der Woche.
Diese Grafik verdeutlicht die Anzahl der Unfälle im Umfeld stark frequentierter Einrichtungen an verschiedenen Wochentagen.

Die Analyse der Verkehrsunfälle zeigt, dass donnerstags die höchste Anzahl an Unfällen in der Umgebung von Schulen, Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen auftritt – insgesamt 22.300 Unfälle wurden registriert.

Am wenigsten Unfälle ereigneten sich hingegen am Sonntag (10.143). Dies ist wenig überraschend, da viele dieser Einrichtungen wie Schulen oder Kindergärten an diesem Tag geschlossen sind. 

Der Samstag folgt mit 14.730 Unfällen ebenfalls auf einem niedrigen Niveau. Diese Erkenntnis weist darauf hin, dass am Wochenende generell weniger Verkehr in diesen Bereichen herrscht. Interessanterweise zeigen die Werktage Montag bis Freitag nur geringe Unterschiede in der Unfallhäufigkeit, wobei der Montag mit 20.596 Unfällen den niedrigsten Wert innerhalb einer Arbeitswoche aufweist. 

Die Uhrzeit mit den meisten Verkehrsunfällen in der Umgebung von Schulen und Krankenhäusern

Visuelle Darstellung der Anzahl an Unfällen, die zu jeder Stunde des Tages registriert wurden.
Diese Grafik verdeutlicht die Anzahl der Unfälle im Umfeld stark frequentierter Einrichtungen zu verschiedenen Tageszeiten.

Die Analyse der Unfallzahlen zu verschiedenen Tageszeiten zeigt, dass die meisten Verkehrsunfälle in der Umgebung von Schulen, Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen um 16:00 Uhr (11.165 Unfälle) passieren. Dies ist wenig überraschend, da in diesem Zeitraum viele Menschen unterwegs sind. 

Auch der Zeitraum am Nachmittagvon 14:00 bis 17:00 Uhr – verzeichnet eine hohe Unfallhäufigkeit, welche sich über eine gesteigerte Mobilität erklären lässt und auf den erhöhten Verkehr in dieser Zeit hinweist.

Am wenigsten Unfälle ereigneten sich um 04:00 Uhr morgens (532 Unfälle). Die Zeit zwischen Mitternacht und 04:00 Uhr gehört insgesamt zu den sichersten Stunden an diesen Standorten. Das liegt vor allem daran, dass viele dieser Einrichtungen zu diesen Zeiten geschlossen sind und weniger Verkehr vorhanden ist.

Die häufigsten Unfallarten in der Umgebung von Schulen und anderen Einrichtungen

Eine Tabelle mit der Anzahl an Unfällen an verschiedenen Orten, aufgeschlüsselt nach der Unfallursache.
Diese Tabelle zeigt die Häufigkeit verschiedener Unfallarten an den untersuchten Einrichtungen.

Die dargestellte Analyse zeigt, dass die häufigste Unfallart in der Umgebung von Schulen, Kindergärten und anderen Einrichtungen Kollisionen mit einem einbiegenden, abbiegenden oder einem kreuzenden Fahrzeug ist. Besonders auffällig ist dies bei Schulen mit 16.588 registrierten Unfällen sowie bei Krankenhäusern mit 2.012 Unfällen. Dies verdeutlicht die Gefahren durch erhöhten Verkehrsfluss und häufiges Abbiegen oder Queren in der Nähe dieser Einrichtungen.

Im Gegensatz dazu ist eine Kollision mit einem Hindernis die seltenste Unfallart. An Schulen wurden beispielsweise nur 294 solcher Unfälle verzeichnet, bei Krankenhäusern waren es 38. Dieser Trend zieht sich konsistent in den Daten für die untersuchten Einrichtungen fort.

Methodik:

Gefährlichste Bundesländer & Straßen
 

  •  Allianz Direct hat für diese Recherchen zunächst Daten der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), des Statistischen Bundesamtes und des Deutschen Unfallatlas analysiert. 
  • Die Daten des Deutschen Unfallatlas halfen uns dabei, jene geografischen Gebiete zu ermitteln, in denen es am häufigsten zu Verkehrsunfällen kommt, und um zu verstehen, in welchen Bundesländern gezielte Maßnahmen und Verbesserungen der Verkehrssicherheit erforderlich sind. Wir haben hierzu die Zeitspanne aus den Jahren 2023-2024 verwendet, weil einige Regionen vor diesem Zeitraum nicht verfügbar sind.
  • Die Daten der BASt wurden mit denen des Statistischen Bundesamtes und anderer wichtiger Quellen abgeglichen, um die vorhandenen Informationen zu ergänzen und einen detaillierten Überblick über die wichtigsten statistischen Kennzahlen, etwa über die häufigsten Unfallbeteiligten zu erhalten, um die häufig vorkommenden Unfallarten und Unfallursachen besser zu verstehen.
  • HINWEIS: Unfallzahlen des Unfallatlas können von polizeilich registrierten Unfallzahlen abweichen.

Quellen:

Gefährlichste Bundesländer & Straßen
 


Gefährlichste Standorte wie Schulen, Krankenhäuser und Pflegeheime