Das Wichtigste zusammengefasst
- Eine Fahrerschutzversicherung ist eine Zusatzleistung zur Kfz-Versicherung, die den Fahrer absichert. Über die Krankenversicherung sind lediglich Behandlungskosten versichert, nicht aber langfristige Folgekosten.
- Folgekosten durch Schäden, die sich ein Fahrer bei einem selbst verschuldeten Unfall zuzieht, zahlt die Fahrerschutzversicherung. Dazu zählen auch Reha-Kosten oder Verdienstausfälle. Im Todesfall sind auch die Hinterbliebenen oft durch Rentenbeiträge abgesichert.
- Der Fahrerschutz sichert nur die Person hinter dem Steuer ab. Bei- und Mitfahrer sind bei einem selbst verschuldeten Unfall über die Kfz-Haftpflicht des Fahrzeughalters mitversichert.
- Der Fahrerschutz ist in der Haftpflicht- oder Kaskoversicherung nicht automatisch enthalten. Er muss immer extra abgeschlossen werden. Die meisten Versicherungsunternehmen bietet eine Autoversicherung mit Fahrerschutz an.
- Die Zusatzkosten für die Kfz-Fahrerschutzversicherung sind je nach Versicherer unterschiedlich. Mit ca. 20 Euro bis 50 Euro im Jahr sollte man für den Zusatzschutz rechnen.
Was hat es mit der Fahrerschutzversicherung auf sich?
Die Fahrerschutzversicherung ist eine Ergänzung zur Kfz-Versicherung. Eine Fahrerschutzversicherung ist nicht verpflichtend, kann als Zusatzschutz aber sinnvoll sein. Die Kfz-Haftpflicht springt für Verletzungen anderer Unfallbeteiligter ein, die Vollkasko versichert das eigene Auto rundum, und die Krankenversicherung übernimmt den Großteil der akuten Behandlungskosten des Fahrers bei einem selbst verschuldeten Unfall. Die Fahrerschutzversicherung als Zusatzpaket sichert den Fahrer gegen langfristige Folgeschäden und Verdienstausfälle ab.
Wer ist bei einer Fahrerschutzversicherung versichert?
Der Fahrerschutz versichert die Person hinter dem Steuer, wenn sie sich bei einem selbst verschuldeten Unfall verletzt. Falls der Fahrer also selbst einen Unfall baut, springt die Versicherung für Unfall- und Folgekosten ein, die keine andere Versicherung (z.B. die Krankenversicherung des Fahrers) übernimmt. Die Fahrerschutzversicherung umfasst den unfallbedingten Personenschaden des Fahrers, so als ob ein Dritter schadensersatzpflichtig wäre.
Wie hoch ist die Deckungssumme bei einer Fahrerschutzversicherung?
Die Deckungssumme der Fahrerschutzversicherung ist von Versicherungsunternehmen zu Versicherungsunternehmen unterschiedlich. Je nach Anbieter sind Deckungssummen von bis zu 15 Millionen Euro möglich. Bis zu diesem Betrag sind Kosten für Verdienstausfall, Reha-Maßnahmen, Schmerzensgeld oder Hinterbliebenenrente abgedeckt.
Ist der Fahrerschutz sinnvoll oder nicht?
Ob die Fahrerschutzversicherung sinnvoll ist, muss jeder Fahrzeughalter für sich selbst entscheiden. Im Falle eines Unfalls können die Kosten für die Nachsorge des verletzten Fahrers jedoch hoch sein. Krankenkassen übernehmen nicht immer die gesamten Behandlungskosten und nur selten langfristige Folgekosten oder Verdienstausfälle.
Für wen kann eine Fahrerschutzversicherung sinnvoll sein?
Grundsätzlich kann die Fahrerschutzversicherung für jeden sinnvoll sein. Dies gilt insbesondere für Fahranfänger, da diese statistisch gesehen ein höheres Unfallrisiko haben . Auch für Vielfahrer ist oft ein zusätzlicher Fahrerschutz sinnvoll. Denn wer viel mit dem Auto unterwegs ist, hat ein erhöhtes Unfallrisiko. Auch hier kann eine Fahrerschutzversicherung eine gute Ergänzung zur Kfz- und Krankenversicherung sein. Zuletzt kann der Abschluss einer Fahrerschutzversicherung auch für Normal- und Wenigfahrer ratsam sein, denn die Absicherung des sog. Erwerbsschadens und des Haushaltsführungsschadens kann Härtesituationen vermeiden.
Wichtig: Personen, die mit automatisierten Fahrzeugen unterwegs sind, sind bei den meisten Versicherungsunternehmen ebenso durch die Fahrerschutzversicherung abgesichert. Selbst wenn das System einen Unfall verursacht, greift der Fahrerschutz.
Wann zahlt die Fahrerschutzversicherung und wann nicht?
- Selbst verschuldeter Unfall: Du verursachst einen Unfall und verletzt dich dabei.
- Wildunfall oder Glatteis: Der Fahrerschutz greift auch, falls der Unfall beispielsweise durch ein Reh verursacht wird oder du bei Glatteis verunglückst.
- Von Angehörigen verursachter Unfall: Je nach Versicherer gilt der Fahrerschutz zum Beispiel auch für den Ehe- oder Lebenspartner der versicherten Person. Meistens sichert der Fahrerschutz alle Personen ab, die berechtigt sind, das versicherte Fahrzeug zu fahren. Es ist aber immer nur der Fahrer selbst versichert. Denn der Fahrerschutz wird für das jeweilige Fahrzeug abgeschlossen.
- Die Kosten werden bereits von einer dritten Instanz übernommen: Stammen die Verletzungen zum Beispiel von einem Unfall, an dem ein Dritter Schuld hat, übernimmt dessen Haftpflichtversicherung die Kosten für den verursachten Personenschaden. Auch wenn zum Beispiel die private Rentenversicherung zur Erstattung verpflichtet ist, zahlt der Fahrerschutz nicht.
- Vorsätzlich verursachter Unfall: Falls der Fahrer den Autounfall vorsätzlich in Kauf nimmt, wird die Versicherung nicht zahlen.
- Der Fahrer ist nicht in der Lage oder berechtigt das Auto zu führen: Bei einer Fahrt beispielsweise unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, die mit einem Unfall und einem Personenschaden des Fahrers endet, wird die Fahrer Versicherung die Folge- und Unfallkosten nicht oder nicht vollständig übernehmen.
- Unfälle außerhalb des Autos: Die Versicherung greift nur bei Unfällen, die beim Lenken des Pkw in Bewegung passiert sind. Falls man beim Ein- oder Aussteigen oder beim Be- oder Entladen einen Unfall verursachst, ist man nicht durch den Fahrerschutz versichert.
Wichtig: Ob der Fahrerschutz auch im Ausland gilt, ist je nach Versicherer unterschiedlich. Meistens leistet der Fahrerschutz bei Unfällen, die in europäischen Mitgliedsstaaten passieren. Maßstab für die Entschädigung ist in aller Regel das deutsche Schadensersatzrecht. Willst du sicher im Ausland unterwegs sein, solltest du vorab die Vertragsbedingungen der Fahrerschutz-Versicherung checken.
Wo bekomme ich eine Fahrerschutz Kfz-Versicherung?
Eine Fahrerschutzversicherung kannst du bei vielen Versicherungsanbietern abschließen. Welchen Leistungen der Zusatzschutz beinhaltet, kannst du bei den meisten Versicherungsunternehmen online einsehen. Der Abschluss ist in der Regel aber nur zusätzlich zur einer Kfz-Versicherung möglich.
Wann kann ich eine Fahrerschutzversicherung beantragen?
Eine Fahrerschutzversicherung kannst du jederzeit beantragen. Du kannst den Baustein direkt bei Abschluss der Kfz-Versicherung hinzufügen oder erst später ergänzen – auch wenn dein Kfz-Versicherungsvertrag schon länger läuft. Hier müssen keine Fristen eingehalten werden. Die meisten Versicherer bieten die Ergänzung jederzeit an. Am besten schließt du den Fahrerschutz so bald wie möglich ab. So bist du von Anfang an voll abgesichert.
Muss ich eine Fahrerschutzversicherung extra abschließen?
Ja, eine Fahrerschutzversicherung muss man separat abschließen. Am einfachsten ist es, wenn du die Zusatzleistung direkt bei Abschluss deiner Kfz-Versicherung hinzubuchst.
Wie viel kostet der Fahrerschutz?
Wie hoch Fahrerschutzversicherung-Kosten ausfallen, kann man nicht pauschal sagen. Jeder Versicherer ruft hier andere Kosten auf. Oft beträgt der Beitragsaufschlag für die Zusatzversicherung zwischen 20 Euro und 50 Euro pro Versicherungsjahr. Auch die Leistungen der Fahrerschutzversicherung können je nach Unternehmen variieren. Die Beiträge einer Autoversicherung inklusive Fahrerschutz ermittelst du am einfachsten mit einem Online-Rechner auf der Webseite des jeweiligen Versicherers.
Info: Bei Allianz Direct kannst du unkompliziert online deine Kfz-Versicherung berechnen und den Fahrerschutz bei Bedarf als Add-on ergänzen. Der Online-Rechner zeigt dir anschließend den voraussichtlichen Beitrag für dein Versicherungspaket an.
Wie unterscheidet sich die Kfz-Fahrerschutzversicherung von anderen Versicherungsarten?
Eine Fahrerschutzversicherung unterscheidet sich in einigen Punkten von Zusatzleistungen wie dem Schutzbrief oder anderen Versicherungsarten wie dem Auslandsschadenschutz. Hier findest du die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick.
Was ist der Unterschied zwischen Fahrerschutz und Schutzbrief?
Im Gegensatz zum Fahrerschutz leistet ein Schutzbrief für das Auto unabhängig davon, ob sich die Person hinter dem Lenkrad verletzt. Die Mobilitätsgarantie sorgt zum Beispiel bei einer Panne dafür, dass du trotzdem an dein Ziel kommst. Der Schutzbrief übernimmt unter anderem Abschlepp- und Bergungskosten. Oder zahlt für den Rücktransport des Fahrzeugs aus dem Ausland an den Wohnort der versicherten Person.
Was ist der Unterschied zwischen Fahrerschutz und Auslandsschadenschutz?
Im Vergleich zum Fahrerschutz, der nicht immer im Ausland gilt, greift der Auslandsschadenschutz nur außerhalb von Deutschland. Der Baustein zur Kfz-Haftpflicht sorgt dafür, dass du bei einem unverschuldeten Unfall im Ausland genauso entschädigt wirst, als hätte sich der Unfall in Deutschland ereignet. Die Zusatzversicherung ist teilweise kostenlos in der Kfz-Haftpflichtversicherung inbegriffen. Bei einigen Versicherern muss man die Leistung – wie eine Fahrerschutzversicherung – zusätzlich buchen.
FAQ zur Fahrerschutzversicherung
Antworten auf oft gestellte Fragen zur Fahrerschutzversicherung.
Was ist eine Fahrerschutzversicherung?
Die Fahrerschutzversicherung springt ein, wenn sich die Person am Steuer bei einem selbst verschuldeten Unfall verletzt. Ohne die Zusatzleistung erhält der Fahrer weder von der Kfz-Haftpflicht noch von der Vollkasko oder Teilkasko eine Entschädigung. Der Fahrerschutz zahlt zum Beispiel Behandlungskosten, welche die Krankenkasse nicht abdeckt, oder übernimmt die Kosten für Verdienstausfall oder eine Haushaltshilfe. Allgemein gilt, dass die Fahrerschutzversicherung den unfallbedingten Personenschaden des Fahrers abdeckt, so als ob ein Dritter schadensersatzpflichtig wäre.
Ist ein Kfz-Fahrerschutz sinnvoll?
Ob ein Fahrerschutz sinnvoll ist oder nicht, kommt auf das persönliche Unfallrisiko an. Die Zusatzversicherung kann sich zum Beispiel für Fahranfänger und Vielfahrer lohnen. Denn beide Personengruppen haben statistisch gesehen ein höheres Unfallrisiko. Aber auch für Normal- und Wenigfahrer kann der Abschluss einer Fahrerschutzversicherung empfohlen sein.
Was kostet eine Fahrerschutzversicherung?
Für eine Fahrerschutzversicherung sind Kosten zwischen 20 Euro und 50 Euro im Jahr realistisch. Der Zusatzbeitrag für den Fahrerschutz fällt je nach Versicherer unterschiedlich hoch aus.
Wer ist mit der Fahrerschutzversicherung abgesichert?
Mit dem Fahrerschutz ist die Person versichert, die das Auto steuert und dabei einen Unfall verursacht. Beifahrer und andere Menschen, die mit im Wagen sitzen, sind bei einem Unfall über die Kfz-Haftpflicht des Fahrzeughalters abgesichert.
Was passiert, wenn der Fahrer nicht im Versicherungsschutz eingetragen ist?
Ist der Fahrer nicht im Kfz-Versicherungsvertrag des Pkw eingetragen, kann das bei einem Unfall zu Problemen bei der Kostenübernahme führen. Die meisten Anbieter versichern über den Zusatzbaustein Fahrerschutz alle berechtigten Fahrer des versicherten Autos.