Elektroauto-Statistiken

Interessante Zahlen und Fakten über Elektromobilität in Deutschland

Auf dieser Seite findest du Statistiken rund um den Stand der Elektromobilität in Deutschland. Darunter Fakten zum Marktanteil von Elektroautos, zu deren Neuzulassungen und Einblicke in Statistiken rund um Ladekosten.

Statistiken über Elektroautos

Ab 2035 sollen in der EU keine Verbrennerfahrzeuge mehr zugelassen werden. Der Wechsel zu einer reinen Elektrofahrzeug-Industrie rückt daher immer näher. Doch wie ist der aktuelle Stand in Deutschland in Sachen Umstieg auf Elektromobilität? Wie viele Elektroautos werden zugelassen? Welchen Marktanteil machen Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb heute aus? Und wie sieht es mit dem technischen Fortschritt bei den Fahrzeugen selbst aus? Wir von Allianz Direct haben aktuelle Zahlen und Fakten rund um Elektroautos in Deutschland und der EU zusammengetragen, um hier einen Überblick zu verschaffen.

Überblick zum Elektrofahrzeug-Markt 2023

Zahlen zu BEV-Neuzulassungen und Ladestationen
Überblick über die Elektromobilitäts-Industrie (EV-Verkäufe und Ladesäulen).

Verkauft wurden 2022 insgesamt 470.000 BEV (Pkw mit ausschließlich elektrischer Energiequelle). Das entspricht einem Anstieg von 30,56 % gegenüber dem Vorjahr. Dieser Trend dürfte sich 2023 fortsetzen oder sogar noch übertroffen werden. In der ersten Jahreshälfte (Januar – Juli) von 2023 wurden bereits 268.926 BEV verkauft, also 57 % aller BEV-Verkäufe im Jahr 2022. Das entspricht 16,4 % aller Pkw-Verkäufe in diesem Zeitraum.

Angesichts dieser Nachfrage nach E-Fahrzeugen hat Deutschland auch die Zahl der öffentlichen Ladepunkte erhöht. Im Juli 2023 gab es landesweit 91.155 individuelle Ladepunkte (bestehend aus Ladebuchten an Ladestationen und Park & Charge-Standorten). 

Überblick zum technischen Stand von Elektrofahrzeugen

Mit einer steigenden Nachfrage und gesetzlichen Vorgaben zum Umstieg auf Elektromobilität nimmt auch der technische Fortschritt stetig zu. 

Durchschnittliche Reichweite von Elektroautos

Anfangs waren Elektrofahrzeuge noch eher für Kurzstrecken und Stadtbewohner empfohlen. Die Reichweite mit einer einzigen Batterieladung ist inzwischen aber deutlich gestiegen. Die durchschnittliche Reichweite der derzeit verfügbaren Elektroautos liegt bei 315 Kilometern. Der Mercedes EQS hat eine Reichweite von bis zu 780 Kilometern und ist damit Spitzenreiter. Zum Vergleich: Das beliebte Tesla Model 3 hat 629 Kilometer maximale Reichweite. Einen Prototypen mit 1.000 Kilometern maximaler Reichweite stellte Mercedes mit dem Vision EQXX auf der CES in Las Vegas im letzten Jahr vor. 

Durchschnittliche Ladedauer eines E-Autos

Dem Elektroauto wird oft der Nachteil unterstellt, nach kurzer Fahrt wieder lange die Batterie laden zu müssen. Zwar ist der Zeitaufwand derzeit noch höher als beispielsweise beim Tanken von Benzin, doch wird dank neuer Technik die Ladedauer von E-Autos immer weiter verkürzt. Einige Fakten im Überblick:

  • 5 Minuten Ladezeit für 120 Kilometer Reichweite: Das ist die Werbeaussage für den Tesla Supercharger
  • 30 bis 60 Minuten dauert ein Ladevorgang an Schnellladepunkten
  • 2 bis 4 Stunden dauert das Laden an Normalladepunkten ungefähr
  • 38 % der E-Autofahrer sehen Verbesserungsbedarf beim Schnellladen auf Langstrecken
  • Unter Tesla-Fahrern sehen hingegen 22 % Verbesserungsbedarf

Pannen, Brände, Unfallrisiko mit Elektroautos

Pannendaten sehen für Elektroautos ähnlich wie für Verbrenner-PKW aus. Die Brandgefahr bei Elektroautos ist laut Experten nicht höher als bei Verbrennern.

  • In 54 % der Fälle war die Starter-Batterie Pannenursache bei Elektroautos
  • In 15,1 % lag die Pannenursache an der allgemeinen Fahrzeugtechnik und Beleuchtung

Erlebt Elektromobilität in Deutschland einen Aufschwung?

Seit 2010 ist die Zahl der neuen Elektroautos auf dem Markt und auf der Straße stetig gestiegen. Wir werfen einen Blick auf die jährlichen Veränderungen bei der Anzahl der BEV-Neuzulassungen, den aktuellen Bestandszahlen und dem Marktanteil von Elektroautos.

Kaufen die Menschen 2023 mehr Elektroautos?

EV-Neuzulassungen nach Kraftstofftyp Januar bis Juli 2023
EV-Neuzulassungen nach Kraftstofftyp Januar bis Juli 2023

Im Zeitraum von Januar bis Juli 2023 gab es insgesamt 1.640.147 Neuzulassungen von Personenkraftwagen. Hiervon waren 832.962 Fahrzeuge mit einem Anteil an Elektromobilität: BEVs, Hybride und Plug-in-Hybride.

Batteriebetriebene Elektrofahrzeuge (BEVs) machten 16,4 % dieser EV-Zulassungen aus, wobei 268.926 neue BEVs in diesem Zeitraum auf die Straßen kamen.

Hybridfahrzeuge machten ebenfalls mit einem Anteil von 28,69 % an den Gesamtzulassungen von 470.626 zwischen Januar und Juli 2023 neu zugelassenen Hybriden einen beachtlichen Anteil aus.

Plug-in-Hybride stellten schließlich mit 93.410 Neuzulassungen 5,70 % der Gesamtzulassungen dar. Plug-in-Hybride haben zwar immer noch eine Marktpräsenz, aber der geringere prozentuale Anteil im Vergleich zu BEVs und Hybriden deutet auf ein relativ kleines Marktsegment hin.

Elektroauto Neuzulassungen im Vorjahresvergleich

EV-Neuzulassungen nach Kraftstofftyp im Vorjahresvergleich 2023 vs. 2022.
EV-Neuzulassungen nach Kraftstofftyp im Vorjahresvergleich.

Zwar gab es im Jahr 2023 mehr Hybrid-Zulassungen, aber die BEVs verzeichneten den höchsten Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr. Die Verkäufe batteriebetriebener Elektrofahrzeuge stiegen um +37,15 % gegenüber dem Vorjahr.

Auch 2022 war ein solcher Anstieg zu verzeichnen, – und zwar um +12,57 %. Damit hat der BEV-Marktanteil im Jahr 2022 fast mit dem Diesel aufgeholt. Batteriebetriebene Elektroautos machten allein 17,7 % des Marktes aus, während Dieselfahrzeuge 17,8 % ausmachten.

Auch die Verkäufe von Hybridfahrzeugen stiegen um 8,92 %, wenn man die Monate Januar bis Juli 2022 mit denselben Monaten im Jahr 2023 vergleicht.

Am auffälligsten ist jedoch der deutliche Rückgang der Verkäufe von Plug-in-Hybriden (PHEV), die von 2022 bis 2023 um -42,55 % gesunken sind. Dieser drastische Rückgang könnte auf den Wegfall der Kaufanreize zurückzuführen sein. Während früher der Kauf eines PHEV mit 4.500 € staatlicher Unterstützung und zusätzlichen 2.250 € durch den Hersteller gefördert wurde, fiel dies im Jahr 2023 weg.

Überblick zu Elektroauto-Neuzulassungen

Neuzulassungen nach Fahrzeugart 2022 - aufgeteilt nach Gesamt, Elektroauto und Plug-in-Hybrid
Gesamtzahl der Elektroauto-Verkäufe sowie deren Anstieg/Rückgang gegenüber dem Vorjahr 2010 bis 2023.

Der größte Anstieg der Neuzulassungen wurde im Jahr 2011 erzielt, als 900 % mehr BEV-Fahrzeuge zugelassen wurden als noch im Vorjahr. Dieser Zuwachs könnte auf Regierungsinitiativen zurückzuführen sein. Auf dem Elektromobilitätsgipfel der Bundesregierung im Jahr 2010 hatte sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, bis 2020 eine Million zugelassene E-Fahrzeuge zu erreichen. Außerdem wurden einige Vorteile für Elektroautofahrer geschaffen, wie z.B. bei E-Kennzeichen oder E-Auto-Prämien.

Der Sprung von +127,27 % im Jahr 2017 könnte auf die neue E-Auto-Prämie zurückzuführen sein, die in der zweiten Jahreshälfte 2016 für den Kauf neuer Elektrofahrzeuge eingeführt wurde. Die E-Auto-Förderung 2023 beträgt bis zu 6.750 €.

Jetzt liegen neue Regierungspläne vor, bis 2030 die Zahl von einer Million Ladepunkten in Deutschland zu erreichen. Zwischen 2021 und 2022 gab es einen Anstieg der BEV-Verkäufe um 30,56 %. Die geringeren Zuwächse in den Jahren 2021 und 2022 – im Vergleich zu 2020 – könnten auf die anhaltenden Auswirkungen eines Mangels an Halbleiterchips im Jahr 2020 zurückzuführen sein. Aufgrund dieser war der Erwerb von E-Fahrzeugen in den Folgejahren schwieriger.

Das einzige Jahr, in dem die BEV-Verkäufe in der letzten Dekade zurückgingen, war zwischen 2015 und 2016 mit einem Rückgang um -8,33 % von 12.000 auf 11.000. Dieser Rückgang erfolgte trotz der neuen BAFA-Prämien. Viele neue Elektroautos (insbesondere Fahrzeuge mit größeren Batterien) sollten jedoch Ende 2016 und im Laufe des Jahres 2017 auf den Markt kommen. Kaufinteressierte schoben ihren Kauf möglicherweise bis dahin auf.

Rechnet man für das laufende Jahr die bisherigen Neuzulassungen hoch, so dürften auch dieses Jahr wieder die Neuzulassungen von Elektroautos jene aus dem Vorjahr übertreffen.

Elektroauto-Neuzulassungen der letzten Monate

Anzahl der Neuzulassungen von BEV und Plug-in-Hybrid pro Monat 2022-23
Neuzulassungen von BEV und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen pro Monat 2022–23.

Die Zulassungen von Elektroautos gingen im Januar 2023 um -13,2 % gegenüber dem Vorjahr zurück. Abgesehen von diesem schwachen Jahresstart setzte sich der Trend der Elektroautos aber auch 2023 weiterhin fort. Der größte Anstieg bei den Zulassungen von Elektroautos war im Juli 2023 zu sehen. In diesem Monat stiegen die Zahlen um +68,9 %, von 28.815 im Jahr 2022 auf 48.682.

Die Zulassungen von Plug-in-Hybriden sind zwischen 2022 und 2023 im Vergleich zum Vorjahr kontinuierlich zurückgegangen. Der stärkste Rückgang war im Januar zu verzeichnen, als die Zahl der neu zugelassenen PHEVs von 18.900 im Jahr 2022 auf 8.853 im Jahr 2023 sank – ein Rückgang von -53,2 %.

BEV-Bestand: Wie viele E-Autos gibt es auf dem deutschen Markt?

Balkendiagramm: BEV-Bestände auf dem Markt und %-Veränderung zum Vorjahr 2010-2022
Anzahl der Elektroautos auf dem deutschen Markt und der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr 2010 bis 2022.

Seit 2011 ist der Bestand an BEV auf dem Markt im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. In diesem Jahr wurde mit +54 % auch der höchste Anstieg in den letzten 12 Jahren verzeichnet. Die Bestandszahlen stiegen von 250 auf 1.600. Der gleiche Trend war auch bei den zuvor erwähnten BEV-Verkaufszahlen im selben Jahr zu beobachten.

Zwischen 2010 und 2022 gab es keine Rückgänge. Der geringste Anstieg war zwischen 2015 und 2016 zu verzeichnen. Der Bestand stieg immer noch von 30.000 auf 41.000. Das ist immerhin ein Anstieg von 36,67 %. Dies entspricht jedoch den Daten zu den EV-Verkäufen für 2016, wo ein Rückgang von 8,33 % zu verzeichnen war.

Wie hoch ist der Marktanteil von E-Autos?

Balkendiagramm: EV-Marktanteil, mit Liniendiagramm: %-Anstieg der Neuzulassungen 2010–2022
Marktanteil von E-Autos in Deutschland und jährliche Veränderung der Verkaufszahlen 2010–2022.

Der Marktanteil von E-Fahrzeugen ist in den letzten 12 Jahren schrittweise gestiegen. Von einem Marktanteil von 0,005 % im Jahr 2010 hat sich die Verbreitung von E-Autos exponentiell entwickelt. 2022 war ein deutlicher Anstieg auf 31 % zu verzeichnen.

Dieser Marktanteil von Stromern stimmt weitgehend mit dem Anstieg der Verkäufe in denselben Jahren überein. Bei einem Anstieg der BEV-Verkäufe um mehr als 201 % zwischen 2019 und 2020 stieg der Marktanteil von 2,9 % auf 13 %. Zwischen 2015 und 2016 erhielt der Absatzmarkt eine Delle und der Marktanteil stagnierte bei 0,73 %.

Was sind die beliebtesten E-Autos nach Fahrzeugtyp?

Nach Stand August 2023 waren vor allem SUVs und Geländewagen beliebt, wenn es um Elektroautos geht: BEV-Fahrzeuge machten in diesem Segment 52,8 % aller Neuzulassungen aus. Bei den Plug-in-Hybriden sind es sogar 65,7 %. Über alle Antriebe machen SUV und Geländewagen 43,2 % der Neuzulassungen aus.

Beliebteste Elektro-Fahrzeugarten nach Neuzulassungsdaten 2022
Beliebteste Elektro-Fahrzeugarten nach Neuzulassungsdaten 2022.

Was sind die beliebtesten E-Autos nach Modell?

Beliebteste BEV-Modelle und Anteil an Neuzulassungen, Januar bis Juli 2023
Beliebteste BEV-Modelle und Anteil an Neuzulassungen, Januar bis Juli 2023.

Das beliebteste E-Auto ist das Tesla Model Y, das mit 29.892 verkauften Fahrzeugen 11,1 % des BEV-Marktes für sich beansprucht. Dicht darauf folgt der ID.4 von Volkswagen mit einem Anteil von 8,3 % an den BEV-Verkäufen. Der VW ID.3 nimmt mit einem Marktanteil von 5,1 % und 13.647 verkauften Pkws ebenfalls eine starke Position ein.

Von kompakten Stadtautos, wie dem Fiat 500e (4,1 % des Marktes) und dem Smart Fortwo (2,7 %), wurden zwischen Januar und Juli 2023 zusammen 18.300 Modelle verkauft.

Auch Luxusmodelle sind mit starken Marktanteilen vertreten: Der Q4 von Audi (3,6 %) verkaufte sich 9.737 Mal und der Mercedes GLA (2,9 %) 7.813 Mal.

Ausbau der Ladestationen im europäischen Vergleich

Auch Elektroautos benötigen Kraftstoff. Anders als beim Verbrenner kommt dieser bei E-Autos aber aus der Steckdose. Wir haben Zahlen und Fakten rund um die Anzahl der Ladestationen gesammelt, um darzustellen, wie es zurzeit um den Ausbau von Ladestationen steht. 

Statusbericht: Wie steht Deutschland beim Ausbau der Ladestationen da? 

Laut Koalitionsvertrag sollen bis 2030 insgesamt 1 Mio. öffentliche Ladepunkte in Deutschland stehen. Beim aktuellen Ausbautempo wäre dieses Ziel aber erst 2032 erreicht (prozentuale Veränderung 07/2021 zu 07/2020 der Bundesnetzagentur hochgerechnet). Laut ADAC ist in 27 % der Fälle der Hauptgrund für gescheiterte Ladeversuche, dass die Ladesäule defekt / außer Betrieb / nicht vorhanden war.

Eine kurze Übersicht zum aktuellen Stand des Ausbaus von Ladesäulen in Deutschland:

  • 52.203 Ladesäulen gibt es derzeit für Elektroautos in Deutschland
  • 44.486 sind Normalladepunkte bis 22 kW, 7.717 Schnelladepunkte größer 22 kW
  • Bayern hat mit 20,5 % die meisten Ladesäulen
  • 3,4 Elektroautos teilen sich in Sachsen-Anhalt eine Ladesäule – damit ist das Bundesland Spitzenreiter in Relation zu den zugelassenen E-Autos am umfangreichsten
  • 7,0 Elektroautos und damit doppelt so viele teilen sich in Hessen eine Ladesäule – Schlusslicht im Verhältnis zugelassener Elektroautos und Ladesäulen

Ladepunkte pro Kopf im internationalen Vergleich

Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladesäulen pro 100.000 Einwohner in europäischen Ländern
Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladestationen pro 100.000 Einwohner nach EU-Land.

Im europäischen Vergleich liegt Deutschland im Mittelfeld was die Verfügbarkeit von Ladestationen betrifft. Mit 99 Ladepunkten pro 100.000 Einwohner liegt Deutschland deutlich hinter den Spitzenreitern Niederlande, Luxemburg, Österreich, Schweden und Dänemark.

Allerdings gibt es in Deutschland 170 % mehr Ladesäulen pro 100.000 Einwohner als in den Schlusslichtern Zypern und Rumänien.

Lese mehr darüber, welche Regionen innerhalb Deutschlands die meisten Ladestationen haben, in unserem Auto-Report: Die Bundesländer mit den besten Voraussetzungen für E-Autos.

Ist es billiger, das Auto zu Hause oder an öffentlichen Ladestationen aufzuladen?

Bei der Entscheidung für ein Elektroauto geht es nicht nur darum, welches Modell man vorzieht. Auch die E-Auto-Reichweite spielt eine große Rolle für viele Käufer, die somit unterschiedliche Akkukapazitäten und eventuell auch die Einrichtung eines privaten Ladepunktes zuhause in Betracht ziehen müssen. Dadurch ist der Preis für das Aufladen und der Ort, an dem das Fahrzeug aufgeladen wird, von besonderem Interesse. Wir haben Daten zu den durchschnittlichen Preisen für das Aufladen von E-Fahrzeugen zu Hause und an Ladesäulen in ganz Europa gesammelt.

Europaweiter Vergleich der mindesten und maximalen AC-Ladekosten in €/kWh im Jahr 2022
Ländervergleich der Kosten für Wechselstrom-Laden in €/kWh.

Öffentliche Ladesäulen mit Wechselstrom (AC: alternating current) könnten in Deutschland erschwinglicher sein als in anderen europäischen Ländern. DC-Ladeoptionen (DC: direct current) wurden hier zunächst nicht betrachtet, da nicht jede Ladesäule Gleichstrom anbietet. Obwohl Deutschland mit 5,15 €/kWh einen der höchsten Preise für das AC-Laden aufwies, waren die Mindestgebühren deutlich niedriger. Deutschland hatte mit 0,01 €/kWh die niedrigste Mindestgebühr für das AC-Laden von allen Ländern in der Studie.

Wieviel kostet das Laden eines Elektroautos an der Ladesäule?

An öffentlichen Ladestationen stehen mehr Optionen zur Auswahl, z. B. schnelleres Laden (DC) und Park & Charge, womit das Fahrzeug geladen werden kann, während der Fahrer Besorgungen macht. Außerdem kannst du dich in der Regel zwischen mehreren Zahlungsmethoden entscheiden.

Wir haben uns die durchschnittlichen Kosten für die Nutzung einer Ladestation sowie die Abo-Gebühren von eMSP (eMobility Service Provider) und den Unterschied zwischen der Bezahlung mit Karte oder per App näher angeschaut.

Durchschnittliche Lade-Kosten an einer AC-Ladesäule nach Batteriekapazität in Euro
Durchschnittskosten für das Laden an einer AC-Ladesäule nach Batteriekapazität in €.

Es ist etwa 26,3 % teurer, ein Elektrofahrzeug an einer öffentlichen Ladestation aufzuladen als zu Hause. Wir haben dies berechnet, indem wir den durchschnittlichen Ad-hoc-Preis von 0,43 €/kWh für das Laden mit Wechselstrom genommen und mit den verschiedenen Reichweiten von Elektroautos bzw. ihren Batteriekapazitäten multipliziert haben. Ad-hoc bedeutet, dass der Fahrer keinen Vertrag mit dem Stromlieferanten oder -betreiber abschließen muss, bei dem er eine Abo-Gebühr zahlt.

Bei einem Elektrofahrzeug mit einer Batteriekapazität von 40 kWh kostet das Aufladen auf 100 % an einer öffentlichen Ladestation etwa 17,20 €. Für eine große Batterie mit einer Kapazität von 100 kWh zahlen Autofahrer 43 €.

Beachte allerdings, dass es sich hierbei um Durchschnittspreise handelt und die Kosten für die Nutzung von Ladestationen von Ort zu Ort unterschiedlich sind.

 

Wie hoch sind die Abo-Gebühren für E-Charging?

Europaweiter Vergleich der durschnittlichen Monatsgebühr für eMSP-Abos in Euro 2022
Ländervergleich der durchschnittlichen monatlichen eMSP-Abogebühr in € 2022.

Viele Stromer-Besitzer entscheiden sich für ein eMSP-Abonnement, anstatt ad-hoc zu bezahlen. Das bedeutet, dass der Nutzer ein eMSP-Abonnement abschließt und dann die Karte oder App dieses Anbieters verwendet, um sein Auto an verschiedenen Ladepunkten aufzuladen. Für die meisten dieser Abonnements wird eine monatliche oder jährliche Gebühr zusätzlich zu den Kosten für den Ladevorgang erhoben.

Deutschland hat mit 19,90 € die drittniedrigste monatliche eMSP-Gebühr im Schnitt, nach den Niederlanden (19,47 €) und Frankreich (19,35 €). Es ist somit 97,8 % billiger als das Land mit der teuersten Durchschnittsgebühr – Liechtenstein mit 54,32 €.

App oder Karte – Was ist teurer zum Laden von E-Autos? 

Die gängigsten Zahlungsmethoden für das Laden von Elektrofahrzeugen sind entweder per Karte oder per App. Einige Provider bieten beide Optionen an, während bei anderen nur die eine oder die andere möglich ist.

  • Ladekarten: Sobald du dich bei einem eMSP angemeldet hast, erhälst du vom Anbieter eine Karte. Diese Karte enthält einen RFID-Chip (Radio Frequency Identification). Um den Ladevorgang zu starten, musst du deine Karte an das Kartenlesegerät halten. Durch erneutes Halten der Karte an das Lesegerät wird der Ladevorgang gestoppt. Wenn du an einer öffentlichen Ladestation bezahlst, überträgt die RFID-Karte den Code deines eMSP an die Ladestation. Der Anbieter wird dir dann die Ladekosten in Rechnung stellen.
  • Apps: Mit einer Lade-App können Ladevorgänge über ein Smartphone bezahlt werden. Bei der Anmeldung in der App gibst du deine gewünschte Zahlungsmethode an. Nach dem Ladevorgang werden die Ladekosten automatisch von deinem Konto abgebucht. Dies geschieht in der Regel durch das Scannen eines QR-Codes an der Ladestation.

Wir haben uns die Anbieter angeschaut, die nur die Zahlung per Karte anbieten, und diejenigen, die nur die Zahlung per App anbieten, um die Preisunterschiede zwischen den beiden zu ermitteln.

Durschnittlicher Preis pro kWh in Cent für DC- und AC-Laden bei Anbietern, welche nur Ladekarten oder Lade-Apps anbieten
Preisvergleich zwischen Anbietern, welche nur Ladekarten oder Lade-Apps als Zahlungsmethode anbieten.

Diensteanbieter, die nur eine Karte als Zahlungsoption anbieten, waren beim AC-Laden 6,3 % günstiger. Sie berechneten im Durchschnitt 38,66 Cent pro kWh. Anbieter mit Lade-Apps berechneten dagegen 41,19 Cent pro kWh.

Dagegen waren eMSPs, die nur Apps als Zahlungsmethode anbieten, die billigste Option für das DC-Laden. Anbieter, die eine Ladekarte verwendeten, kosteten im Durchschnitt 1,2 % mehr. Sie berechneten 46,59 Cent pro kWh gegenüber 46,04 Cent bei der Verwendung von Apps.

Was kostet das Aufladen eines Elektroautos zu Hause?

Durschnittliche Kosten (€), um BEVs mit unterschiedlicher Batteriekapazität zuhause zu laden.
Durchschnittskosten (€) für das Laden eines E-Autos zuhause nach Batteriekapazität (kWh).

Wir haben den durchschnittlichen Strompreis in Deutschland von 0,33 €/kWh genommen und ihn mit verschiedenen Batteriegrößen verglichen. So haben wir die ungefähren Kosten für das Aufladen eines E-Fahrzeugs zu Hause ermittelt.

Für ein kleineres BEV mit einer Batteriekapazität von 40 kWh könnte das Aufladen etwa 13,20 € kosten. Bei einem E-Auto mit einer Batterie am oberen Ende der Skala könnte das Aufladen von leer auf voll 33 € kosten.

Daraus geht hervor, dass es im Durchschnitt teurer ist, ein Elektrofahrzeug an einer öffentlichen Ladestation zu laden als zu Hause. Es werden jedoch auch andere Faktoren berücksichtigt, wie zum Beispiel:

  • Dauer des Ladevorgangs
  • Tageszeit, zu der das E-Auto aufgeladen wird 
  • Ausstattung zu Hause

Manche Besitzer von Elektrofahrzeugen ziehen es vor, ihr Fahrzeug über Nacht zu Hause aufzuladen. Dafür gibt es spezielle Geräte wie Stecker und Ladestationen. Wenn man jedoch bereits unterwegs ist, oder es eilig hat, kann es praktischer sein, eine öffentliche Ladesäule zu nutzen.

 

Quellen