Toter Winkel: Was beachten?

Ein Grund für viele Autounfälle ist der Tote Winkel.

Egal ob Motorradfahrer, Fußgänger oder Fahrradfahrer, im toten Winkel eines Lkw oder Autos kannst du schnell übersehen werden. Erfahre, wo genau sich tote Winkel befinden und lies unsere Sicherheitstipps.

Frau mit Notebook

Erfahre alles über den toten Winkel:

  • Was sind tote Winkel?
  • Toter Winkel beim Lkw
  • Toter Winkel beim Auto
  • Worauf sollten Lkw-, Auto- und Busfahrer achten?
  • Welche Hilfsmittel gibt es?
    • Spiegel gegen tote Winkel
    • Toter-Winkel-Assistent
    • Aufkleber
  • Was tun als schwächerer Verkehrsteilnehmer?
    • Motorradfahrer
    • Fahrradfahrer und Fußgänger

Was sind tote Winkel?

Tote Winkel sind die Bereiche um ein Fahrzeug, die der Fahrer nicht sehen kann. Meist ist das neben, hinter und direkt vor einem Fahrzeug. Wie groß der tote Winkel ist, kommt aber immer auf das Fahrzeugmodell und die Anzahl der Fenster oder Spiegel an.

Für dich als Fahrradfahrer, Fußgänger oder Motorradfahrer kann es im toten Winkel gefährlich werden, weil der Fahrer dich zum Beispiel beim Abbiegen nicht sieht.

Toter Winkel beim LKW

Wo der tote Winkel ist, lässt sich nicht allgemein sagen.

Als Faustregel gilt: Wenn du im Außenspiegel des Fahrzeugs den Fahrer nicht sehen kannst, kann er dich auch nicht sehen. Du befindest dich dann im toten Winkel.

Seit 2007 müssen alle neu zugelassenen Lkw laut EU-Vorschrift Spiegel für eine Rundumsicht haben. Auch ältere Lkw mussten 2009 nachrüsten. Somit sollte es heutzutage seitlich von Lkw keine toten Winkel mehr geben. Vergisst der Fahrer aber den Blick in den Spiegel oder sind die Spiegel falsch eingestellt, kann es trotzdem gefährlich werden.

Toter Winkel beim LKW
Nur wenn der Lkw-Fahrer die vorgeschriebenen Spiegel auch nutzt, kann er dich neben seinem Fahrzeug sehen. © Allianz Direct

Toter Winkel beim Auto

Bei Autos befindet sich der tote Winkel meist rechts und links schräg hinter dem Auto. Das ist der Bereich, der weder von den Seitenspiegeln noch vom Rückspiegel abgedeckt wird. Menschen auf den Fuß- und Radwegen sieht ein Autofahrer so oft nicht.

Toter Winkel beim Auto
Vergiss den Schulterblick nicht, sodass du auch Fahrradfahrer im toten Winkel sehen kannst. © Allianz Direct

Worauf sollten Lkw-, Auto- und Busfahrer achten?

Sowohl für Auto- als auch Lkw-Fahrer gilt:

  1. Spiegel richtig einstellen
  2. Vorausschauend fahren
  3. Spiegel beim Spurwechsel nutzen
  4. Schulterblick beim Abbiegen oder Spurwechsel machen
  5. Hilfsmittel wie Toten-Winkel-Assistenten nutzen

Tipp: Beim Rangieren kann es außerdem eine Hilfe sein, wenn eine zweite Person die Umgebung im Blick hat.

Welche Hilfsmittel gibt es?

Um die Bereiche für tote Winkel zu verkleinern, gibt es inzwischen einige Hilfsmittel. Wir stellen dir die wichtigsten vor:

  • Spiegel gegen tote Winkel: 5 - 15 €
  • Toter-Winkel-Assistent: 2.000 - 5.000 €
  • Aufkleber: 2 - 10 €

Spiegel gegen tote Winkel

Kosten: 5 bis 15 Euro

Für Lkw sind Spiegel mit einer Rundumsicht vorgeschrieben. Hier musst du normalerweise nicht mehr nachrüsten.

Für Autos gibt es zwei Möglichkeiten, mit speziellen Spiegeln den toten Winkel zu verkleinern:

  1. Zusätzlicher Weitwinkelspiegel: Für größeren Sichtbereich, auf oder unter deinem eigentlichen Seitenspiegel anbringen. Im Fachgeschäft oder Internet erhältlich.
  2. Aufklebbarer Weitwinkelspiegel: Kleinen Weitwinkelspiegel auf die Spiegelfläche deines normalen Seitenspiegels kleben.

Achtung: Veränderung am besten vom TÜV genehmigen lassen, sonst kann die Betriebserlaubnis für dein Auto erlöschen.

Tipp: Oft hilft es auch schon, wenn du die Spiegel in deinem Auto richtig einstellst:

  1. Sitzposition einnehmen: So wie bei der Fahrt ins Auto setzen.
  2. Außenspiegel einstellen: Die Seite deines Autos ist nur noch leicht zu sehen. Der Horizont (Linie, an der es so aussieht, als würden sich Himmel und Erde berühren) liegt in der Mitte deines Spiegels.
  3. Innenspiegel einstellen: Gesamte Heckscheibe im Blick, bei Blick in die Spiegelmitte siehst du die Mitte der Heckscheibe.

Toter-Winkel-Assistent

Kosten: 2.000 bis 5.000 Euro

Der Tote-Winkel-Assistent, oft auch Spurwechselassistent genannt, zeigt an, wenn sich etwas neben deinem Fahrzeug im toten Winkel befindet. Die Assistenten gibt es nicht nur für Autos, sondern zum Beispiel auch für Lkw.

Solange du den Blinker nicht gesetzt hast, macht sich der Tote-Winkel-Assistent meist nur durch ein einfaches Warnzeichen bemerkbar. Blinkst du und im toten Winkel wird etwas registriert, schlägt das System Alarm durch

  • akustische Warntöne,
  • ein Vibrieren des Lenkrades, des Fahrersitzes oder des Blinkerhebels oder
  • ein schnellblinkendes Warnzeichen auf deinem Außenspiegel.

Manche Systeme greifen sogar aktiv ein und lenken gegen, wenn du die Fahrbahn wechseln willst. Du kannst aber jederzeit wieder selbst das Steuer übernehmen.

Achtung: Der Assistent sollte nie den Schulterblick ersetzen!

Aufkleber

Kosten: 2 bis 10 Euro

Gerade für Lkw und andere große Fahrzeuge macht es Sinn, andere Verkehrsteilnehmer vor dem toten Winkel zu warnen. Dazu gibt es einfache Aufkleber, die du am Fahrzeug anbringen kannst.

Auf der Warnung ist meistens auch bildlich dargestellt, dass zum Beispiel Fahrradfahrer den Bereich neben einem abbiegenden Lkw meiden sollen.

Was tun als schwächerer Verkehrsteilnehmer?

Als Motorrad- oder Fahrradfahrer und als Fußgänger solltest du dich nicht im toten Winkel aufhalten. Wie du dich am besten verhältst, haben wir für dich zusammengefasst.

Motorradfahrer

Motorradfahrer sind wegen des schmalen Fahrzeugs im Straßenverkehr schwer zu sehen. Im toten Winkel sind sie sogar unsichtbar.

Hier drei Tipps, wie du als Motorradfahrer die Gefahr verringern kannst:

  1. Nicht im toten Winkel stehen bleiben: Stelle dich so hin, dass du gut gesehen wirst und stelle Blickkontakt her.
  2. Nicht im toten Winkel fahren: Bleibe direkt hinter dem Fahrzeug oder überhole es zügig.
  3. Nicht sofort überholen: Überhole langsamer werdende Autos nicht sofort. Vielleicht möchte der Fahrer abbiegen.

Um zusätzlich gut sichtbar zu sein, ist es außerdem empfehlenswert, auf Warnwesten und Signalfarben zurückzugreifen. So werden andere Verkehrsteilnehmer schnell auf dich aufmerksam, bevor du dich in den toten Winkel begibst.

Fahrradfahrer und Fußgänger

Neben Motorradfahrern sind vor allem Fahrradfahrer und Fußgänger durch den toten Winkel gefährdet. Unsere Tipps:

  • Wenn möglich Fahrrad- und Fußgängerwege nutzen.
  • Auch bei einer grünen Ampel gilt: Gut umsehen und lieber auf das eigene Vorrecht verzichten.
  • Nicht direkt im toten Winkel eines Autos oder Lkw stehenbleiben.

Verkehr um sich herum beobachten und versuchen, Blickkontakt herzustellen. So sorgst du dafür, dass der Fahrer dich gesehen hat.

Vorsicht trotz Assistenzsystemen!

Auch wenn es inzwischen viele verschiedene Assistenzsysteme für Lkw- oder Autofahrer gibt, um die Unfälle wegen des toten Winkels zu reduzieren, solltest du im Straßenverkehr immer aufmerksam sein!

Sollte doch einmal etwas passieren, bist du mit der Kfz-Haftpflichtversicherung gut abgesichert.

Dein Allianz Direct Team wünscht dir eine sichere Fahrt!

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